Energieversorgung:Klopfgeräusche aus der Turnhalle

Lesezeit: 1 min

Die 2021 eröffnete Turnhalle wird bisher von der Heizung der Schule mitversorgt. (Foto: Oliver Heinl)

Die Grundschule in Neukeferloh soll an das geplante Geothermie-Netzwerk angeschlossen werden. Erst einmal wird aber für die 2021 eröffnete Sporthalle eine Wärmepumpe installiert.

Von Laura Geigenberger, Grasbrunn

Auch wenn gerade Sommerferien sind - ruhig wird es um die neue Turnhalle an der Leonhard-Stadler-Straße in Neukeferloh erst einmal nicht: Vom 28. Juli bis zum 11. August wird dort täglich zwischen 8 und 18 Uhr gebohrt - für eine Grundwasserwärmepumpe.

Seit die Sporthalle im Oktober 2021 eröffnet wurde, wird sie von der "alten, maroden Heizung" der Grundschule mitversorgt, wie Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) sagt. Deren Modernisierung war bereits seit 2020 ein Thema im Gemeinderat; in den Folgejahren verständigte man sich auf den Bau eines Gas-Blockheizkraftwerks im Keller der Schule. Einkalkuliert hatte die Gemeinde dafür zunächst rund 640 000 Euro.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Die Gas-Krise im vergangenen Jahr habe die Gemeinde jedoch zum Umdenken gezwungen, erklärt Christian Wenzl, stellvertretender Leiter der Finanzverwaltung in Grasbrunn. Stattdessen sei entschieden worden, dass die Turnhalle bis auf Weiteres "einzelstehend" versorgt werden solle, um den ersten Schritt in Richtung einer möglichst autarken und gasfreien Energieversorgung zu gehen.

Ursprünglich geplant war eine Pelletheizung

Die Basis dafür sei die nun zu installierende Grundwasserwärmepumpe, um mindestens 85 Prozent des Energiebedarfs zu decken. Den Rest soll eine Photovoltaik-Anlage auf dem Schuldach liefern. Eine im Gemeinderat als Alternative diskutierte Hackschnitzel- oder Pelletheizung für die Turnhalle war zuvor von der Verwaltung aus finanziellen und Umweltschutzgründen abgelehnt worden. Auch für das verbleibende Schulareal gibt es laut Wenzl schon Pläne: In "ungefähr zwei Jahren" sei eine umfassende Sanierung vorgesehen und dabei, im Idealfall, ein Geothermie-Anschluss.

Die Gemeinde weist darauf hin, dass es aufgrund der Bohrarbeiten von Freitag an in unmittelbarer Nähe der Baustelle zu spürbaren Vibrationen und dumpfen Klopfgeräuschen kommen kann. Einige Häuser in den umliegenden Straßen, etwa der Leonhard-Stadler-, Garten- und Birkenstraße, sind möglicherweise ebenfalls betroffen. Während der Bauarbeiten werden außerdem die Fahrradabstellplätze sowie der Haupteingang zur Sporthalle gesperrt - der Zugang ist dann nur über den Sportlereingang möglich.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusEnergiewende
:Glücksfall Geothermie

Bis 2028 müssen alle Kommunen eine Wärmeplanung erstellen, so sieht es das Heizungsgesetz vor, das nach der Sommerpause vom Bundestag verabschiedet werden soll. Das dürfte der Erdwärme-Nutzung im Landkreis München einen großen Schub verleihen. So ist der Stand in den Gemeinden.

Von Bernhard Lohr

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: