Taufkirchen:Auf die Schnelle 50 Plätze

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An der Grundschule an der Dorfstraße in Taufkirchen droht zum neuen Schuljahr ein Engpass bei der Nachmittagsbetreuung. (Foto: Angelika Bardehle)

Containerbauten sollen die Mittagsbetreuung von Grundschülern im Herbst abdecken, doch das wird nicht reichen. Über einen Ersatzbau für die Kita "Wawuschel" gibt es allerdings Diskussionen.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Um einen drohenden Engpass bei der Nachmittagsbetreuung von Kindern der Grundschule an der Dorfstraße zu verhindern, plant Taufkirchen den Bau eines Containergebäudes. Dieses soll bis Herbst auf dem Areal der Stockbahnen am Postweg aufgestellt werden. Das hat der Gemeinderat beschlossen, der einmütig dafür plädierte, die Container zu kaufen statt zu mieten - für geschätzte 2,2 Millionen Euro.

In dem Interimsgebäude sollen 50 Plätze in der Mittagsbetreuung entstehen, und das schon von kommendem Schuljahr an. Zugleich braucht Taufkirchen aber auch eine langfristige Lösung für zusätzliche Betreuungsplätze vor dem Hintergrund des von 2026 an geltenden Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung. Diesbezüglich vertagte der Gemeinderat eine Entscheidung nach intensiver Debatte.

Dabei hatte das Rathaus in Person von Bauamtsleiter Stefan Beer dem Gremium eine Idee präsentiert, die nicht nur den Bedarf bei der nachschulischen Betreuung durch einen Hort mit fünf Gruppen abdecken würde. Sondern obendrein beinhaltete der Vorschlag auch einen Ersatzneubau für die marode Kita "Wawuschel", deren Gebäude zuletzt durch mehrere Wasserschäden in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Als Standort für die zwei Neubauten sieht der Plan des Rathauses die Fläche zwischen Postweg, Dorfstraße und Winninger Weg vor. Diese werde von Mitte des Jahres an der Gemeinde gehören, so Beer. Die Prüfung durch sein Bauamt habe gezeigt, "dass dieses Grundstück der ideale Ausgangspunkt für die Aufgaben ist, die der Gemeinderat uns gestellt hat".

Dem Bauamtsleiter zufolge könnten auf dem 6500 Quadratmeter großen Grundstück östlich der früheren Tennisplätze zwei Gebäude entstehen - eine Kita mit sechs Gruppen sowie ein Hort für 125 Kinder. Als möglichen Einzugstermin nennt er 2029. Je nachdem, ob auch Wohnungen fürs Personal gebaut würden, lägen die Kosten bei geschätzten 19 bis 23 Millionen Euro. Dass es Bedarf für diese Betreuungsplätze gibt, bekräftigt Andreas Bayerle. "Wir haben da einen gewissen Druck", so der Sozialreferent der Gemeinde mit Blick auf die Prognosen. Bayerle zufolge sind die Pläne für die zwei Neubauten "das, was Schule, Eltern, Träger und wir als gut befinden".

Eine Entscheidung über den Standort ist vorerst vertagt

Teile des Gemeinderats reagierten jedoch skeptisch auf den Vorschlag. So zweifelte Peter Hofbauer (Freie Wähler) an, dass die Gebäude wirklich bis 2029 fertig werden. Zudem hätte man dann "ein Grundstück bebaut, dass wir eigentlich für die Erweiterung der Dorf-Schule freihalten wollten". Im Besonderen stieß Hofbauer aber sauer auf, dass die Idee des Rathauses aus seiner Sicht den zuvor getroffenen Beschlüssen des Gemeinderats zuwiderlaufe. Schließlich habe dieser eine kurzfristige Lösung bis 2026 verlangt und hierfür auch andere Standorte vorgeschlagen. Ähnlich äußerte sich David Grothe (Grüne), ehe Rosemarie Weber (SPD) vorschlug, eine Entscheidung zu vertagen - was der Gemeinderat letztlich befürwortete.

Anders sah es bei der kurzfristigen Lösung mit dem Containerbau auf den Stockbahnen aus. Das Rathaus hat laut Bauamtsleiter Beer die Pläne mit dem SV-DJK abgesprochen, dessen Sportlerinnen und Sportler die Anlage aktuell nutzen. Für sie könnte interimsweise eine "mobile Eisflächeneinheit" auf dem früheren Tennisplatz nebenan errichtet werden. Diese ließe sich nach dem Rückbau der Container auch an anderer Stelle im Ort nutzen, etwa beim Christkindlmarkt. Die Details zu einer Ersatzlösung für die Stockschützen sollen in der nächsten Gemeinderatssitzung vorgestellt werden.

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