Der Mitgründer und langjährige Vorsitzende der Ayinger Gmoa Kultur, Michael Wöllinger, ist tot. Wie am Donnerstag bekannt wurde, starb der gebürtige Münchner bereits vergangene Woche nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren.
Über viele Jahre prägte Wöllinger, der in Großhelfendorf lebte und von allen am Ort Michl genannt wurde, das kulturelle Leben in der Gemeinde Aying, weniger als Künstler - auch wenn er selbst gern Tuba und Posaune spielte - denn als organisatorischer Spiritus Rector. Besonders seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Marcus Everding zeitigte überregionale Aufmerksamkeit. Gemeinsam zeichneten die beiden für die erfolgreichen Theateraufführungen der Ayinger Gmoa Kultur verantwortlich. Die erste Produktion war ein Stück über den Heiligen Emmeram, uraufgeführt im Jahr 2004.
Das Besondere an allen, auch den folgenden Produktionen: Die Stücke basieren auf historischen Ereignissen, die einen starken Bezug zu Aying haben. Es war vor allem Wöllinger, der diese Stoffe regelmäßig ausgrub und recherchierte. Aufführungen gab es alle zwei Jahre, immer Eigenproduktionen, die auch weiter realisiert werden. Heuer ist Bühnenjubiläum: 20-Jähriges.
"Für mich war es immer wichtig, hochkarätige Kultur aufs Land zu bringen", sagte Michl Wöllinger, der auch für den SZ-Tassilo-Preis nominiert war, einmal. In den vergangenen Jahren hatte er sich, auch wegen seiner gesundheitlichen Probleme, weitgehend zurückgezogen vom Vereinsleben. Beim von der Ayinger Gmoa Kultur veranstalteten Musikfestival "Nuancen", das in diesen Tagen im Sixthof stattfindet, wird seiner noch mal speziell gedacht.