Planegg:Für Wallfahrer wird es ungemütlich

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Der Platz vor der Wallfahrtskapelle Maria Eich soll saniert werden. (Foto: Florian Peljak)

In Maria Eich stehen in diesem Jahr größere Bauarbeiten an.

Von Rainer Rutz, Planegg

Zehntausende von Pilgern und Besuchern der beliebten Wallfahrtskapelle Maria Eich werden auch in den kommenden Monaten nicht die Idylle vorfinden, die sie gewohnt sind oder die sie sich erhofft haben. Denn Maria Eich bleibt eine Baustelle. In den beiden vergangenen Jahren wurden Teile des Augustiner-Klosters saniert, es entstanden ein zweistöckiger Anbau mit vier Wohneinheiten und eine neue Kapelle. Rund fünf Millionen Euro haben diese Arbeiten, die noch nicht ganz abgeschlossen sind, gekostet. Da sie aber eher im hinteren Teil des großen Grundstücks stattfanden, störten sie die Besucher weniger. Heuer aber könnte es richtig unangenehm werden am Wallfahrtsort.

Denn nun soll nach den bei der Gemeinde Planegg eingereichten Plänen der Erzdiözese München und Freising unter anderem der eigentliche Wallfahrtsplatz, auf dem sich die Besucher treffen und an Gottesdiensten im Freien teilnehmen, komplett saniert werden. Zwölf Jahre nach der letzten Sanierung tun sich Risse auf. Die Dachentwässerung des Klosters muss erneuert werden, man will verhindern, dass sich bei Starkregen weiterhin riesige Wasserflächen auf dem Platz bilden. Erneuert werden muss auch die zentrale Wasserleitung zum Kloster, die ebenso in die Jahre gekommen ist.

Das Regenwasser von den Dächern ist ein Problem

Dazu kommt, dass Regenwasser bisher in unterirdischen Schächten versickert, die größtenteils noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammen. Sie sind auch nicht ausgelegt auf die kontaminierten Wassermengen, die von den ausgewaschenen Kupferdächern stammen und eigentlich nicht in den Wasserkreislauf geraten dürfen. Überhaupt sind die Regenwasserrohre der gesamten Anlage in einem bedauernswertem Zustand. Das ergab eine Untersuchung mit Kameras vor zwei Jahren. Es zeigten sich etliche Rohrbrüche. Wasser läuft in die Mauersteine und an einigen Stellen bildet sich bereits Schimmel.

Das alles soll nach Angaben der Gemeinde Planegg in den nächsten Monaten saniert werden. Auf den Besucherflächen wird ein sogenannter Klimastein verlegt, der das Wasser zum Teil ins Erdreich ablässt, teilweise wird es in einer porösen Steinschicht gespeichert und soll durch Verdunstung für Kühlung sorgen. Der gesamte Platz erhält eine wassergebundene Decke. Mit den Bauarbeiten soll schnell begonnen werden, denn zumindest der eigentliche Wallfahrtsplatz soll Anfang Mai schon wieder genutzt werden können. In diesem Monat beginnt die Hochsaison für die Wallfahrer. Die Gesamtkosten der Sanierungen wird etwa eine Million Euro betragen. Die Finanzierung ist bisher nur zum Teil gesichert. 80 Prozent übernimmt die Diözese, den Rest will das Kloster selbst aufbringen.

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