Kommunalwahl:Die Rolle seines Lebens

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Erich Leiter bei der Nominierung als Bürgermeisterkandidat in Aying mit der bayerischen SPD-Chefin Natascha Kohnen. (Foto: Claus Schunk)

Erich Leiter tritt in Aying für die SPD als Bürgermeisterkandidat an

Erich Leiter hat bei der Ayinger Gmoa-Kultur schon manche Rolle ausgefüllt. Jetzt möchte der 37-jährige passionierte Laienschauspieler im realen Leben die Hauptrolle im Rathaus übernehmen. Er tritt bei der Kommunalwahl im kommenden Frühjahr für die SPD als Bürgermeisterkandidat an. Die Mitglieder nominierten ihn am Donnerstag im Lokal El Greco in Großhelfendorf. Für das Amt sieht sich der Flussmeister-Anwärter, der beim Wasserwirtschaftsamt München arbeitet, gewappnet. Außer der Popularität, die er wegen seine Theaterauftritte genießt, bringt er ein ordentliches Maß an Lokalkolorit mit - und viele Ideen, die er umsetzen will.

Leiter ist in Deisenhofen aufgewachsen und zog 2011 nach Aying, wo er zwei Jahre später in die SPD eintrat. Er kandidierte 2014 für den Gemeinderat. Jetzt will der mittlerweile verheiratete und im Ort gut vernetzte 37-Jährige gleich das Bürgermeisteramt ergattern. Wer mit ihm spricht, merkt schnell: Da verfolgt einer die Kommunalpolitik genau. Was die Leute bewegt, kriegt er mit. "Ich rede viel mit den Menschen." Wichtig ist ihm außer dem Sozialen und der Ökologie das Ortsbild. "Ich möchte mich aufs Bauen spezialisieren", sagt Leiter. Er kritisiert die Ansiedlung des Rewe-Markts, zu dem eine Tiefgarage hätte gebaut werden müssen und obendrüber Wohnraum. So hätte man weniger Fläche versiegelt.

Derzeit diskutiert Aying über eine verträgliche Entwicklung. Leiter sagt, der Siedlungsdruck sei real, "dem können wir uns nicht entziehen". Er möchte mit klug gestalteten Bebauungsplänen den Charakter der Orte erhalten und Akzente setzen; etwa mit Alleebäumen und strikter Ortsrand-Eingrünung, was das Binnenklima verbessern würde. Die per Bürgerentscheid verhinderte Ansiedlung der Firma HynEnergy in Großhelfendorf, die mit Wasserstofftechnik arbeitet, hätte glücken können, sagt er. Der Standort sei ungünstig gewesen. Und: "Man hat sich mit den Leuten zu wenig unterhalten."

Leiter will ein "nachhaltiges Verkehrskonzept", Betreuungsplätze für Kinder und Senioren und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Dafür brauche man eine finanzstarke Gemeinde, sagt er, die attraktiv für kleine und mittelständische Firmen sei. Die S-Bahn-Anbindung müsse besser werden. Leiter pendelt täglich und fährt dabei, weil es schneller geht, mit dem Auto bis an den Stadtrand und in München den Rest mit dem Rad. Auch fürs Theater ist er viel unterwegs. Er spielt außer in Aying bei einer Gruppe in Holzkirchen und in München beim Minghartinger Theater.

© SZ vom 04.05.2019 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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