Studie:40 Fragen an die Jugend

Lesezeit: 2 min

Blandine Ehrl und Jan Museler werben für die Teilnahme an der zweiten Jugendbefragung des KJR im Landkreis München. (Foto: privat/KJR)

Der KJR will zum zweiten Mal von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wissen, wie sie leben, denken und welche Probleme sie haben. Die Antworten sollen auch Aufschluss über die Auswirkungen der Pandemie geben.

Von Anna Lea Jakobs, Pullach

Wie stehen junge Menschen zu den Corona-Regeln, wo möchten sie später einmal gerne leben und was fehlt ihnen an ihrem Wohnort? Dies und mehr möchte der Kreisjugendring (KJR) in seiner zweiten Jugendbefragung im Landkreis München von Jugendlichen und Heranwachsenden wissen. Innerhalb einer halben Stunde können sich die Teilnehmer online durch einen Katalog von insgesamt 40 Fragen klicken. Auch Themengebiete wie Probleme im Alltag, Wertevorstellungen, Schule und Digitalisierung werden in der Umfrage angeschnitten. Die Fragen stehen seit Anfang Februar auf der Internetseite des KJR in Pullach und richten sich an Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis einschließlich 26 Jahren und können noch bis 15. März beantwortet werden.

Wer die Jugendbefragung komplett ausfüllt, hat die Möglichkeit, verschiedene Preise zu gewinnen: einen Erlebnistag mit fünf Freunden, ein iPad, ein Spotify Jahresabo oder Gutscheine für ADAC-Fahrsicherheitstrainings. Durch die Verlosung will der KJR die Zahl der Teilnahmer in die Höhe treiben. Bei der ersten Studie im Jahr 2019 hatten 2000 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Damals rechneten die Organisatoren mit einer höheren Zahl, denn im ganzen Landkreis München leben rund 65 000 Kinder und Heranwachsende zwischen zehn und 27 Jahren.

"Da habe ich beim ersten Pressegespräch noch herausposaunt, dass wir 10 000 junge Menschen erreichen wollen", sagt KJR-Vorsitzender Jan Museler. So viele werden es wohl auch dieses Jahr nicht werden. In zwei Wochen haben bisher bereits 800 junge Menschen mitgemacht, was Museler zuversichtlich stimmt, dass es diesmal etwas mehr werden. Die Umfrage ist Teil der Kampagne "Stimme der Jugend" unter der Schirmherrschaft von Landrat Christoph Göbel (CSU).

Dass die erste Befragung vor dem Corona-Ausbruch stattfand, gibt dem KJR die Chance, die Lebenswelt der jungen Menschen vor und während der Pandemie zu vergleichen, betont Projektleiterin Blandine Ehrl. Außerdem sei es die erste Studie, die landkreisweit Daten über die Meinungen, Bedürfnisse und Wünsche der jungen Generation erhebe. Davor gab es zwar kleinere Befragungen auf kommunaler Ebene in den Jugendzentren oder in den Schulen. Doch landkreisweit die Ansichten der jungen Menschen gegenüberstellen zu können, das gab es damals noch nicht. Nun soll die Jugendbefragung alle drei Jahre stattfinden, damit das Jugendamt, die Jugendzentren und die Kommunalpolitiker die Belange der jungen Menschen besser in ihrer Arbeit berücksichtigen können.

"Eine konkrete Maßnahme war zum Beispiel ein Workshop im Jugendzentrum zum Thema Fake News und Bodyshaming, weil die Internetnutzung so hoch ausfiel", erzählt Blandine Ehrl. Denn bei der Studie im Jahr 2019 kam heraus, dass Social Media bei der Freizeitgestaltung auf dem ersten Platz steht, noch vor Sport, Chillen und sich mit Freunden treffen. Die Ergebnisse der diesjährigen Jugendbefragung werden voraussichtlich im August erscheinen. Der Feldkirchner Bürgermeister Andreas Janson (UWV), der bei der Vorstellung der Jugendbefragung dabei war, freut sich darauf: Die Einsicht in die Lebenswelt der jungen Menschen könne einen Neuanfang in Feldkirchen einleiten - etwa ein verbessertes Jugendzentrum mit Angeboten, die die junge Generation auch wirklich interessierten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: