Ismaning:Vom Hotel zum Gymnasium

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Die Bauarbeiten für die neue Schule in Ismaning laufen in den Ferien auf Hochtouren. Was Lärm und Dreck macht, wird zuerst erledigt.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die Schüler des neu gegründeten Ismaninger Gymnasiums dürfen sich im August erst einmal von ihrem ersten Jahr an der weiterführenden Schule erholen. Mit einem großen gemeinsamen Frühstück für Eltern, Lehrer und Schüler haben die Vorläuferklassen, die in der Übergangsphase in der Containeranlage neben der Realschule unterrichtet werden, das Schuljahr beschlossen. Während die Schüler Ferien haben, wird an ihrem neuen Zuhause eifrig gearbeitet: Das Commundo-Tagungshotel am Seidl-Kreuz-Weg soll in zwei Bauabschnitten zum Schulhaus umgerüstet werden.

Darum wird in diesen Wochen gehämmert, gestemmt und geschraubt. Zunächst einmal geht es darum, den Westtrakt des mehr als 20 Jahre alte Hotelgebäudes zurückzubauen, wie Waltraud Fischer, Leiterin der Bauabteilung im Ismaninger Rathaus, erklärt. Dort sollen einmal die Klassenräume sein. Dafür entfernen die Arbeiter derzeit Doppelböden und Decken, auch einige Trockenwände kommen raus, um die Raumgrößen an die Bedürfnisse der neuen Nutzer anzupassen.

"Im ersten Bauabschnitt geht es um die schmutzigen und lauten Arbeiten", fasst Fischer zusammen. Damit diese auf keinen Fall später die Schüler stören, sieht der gemeinsame Zeitplan der Gemeinde und des Architekturbüros Felix und Jonas aus München vor, damit bis spätestens im Sommer nächsten Jahres fertig zu sein - dann nämlich startet der reguläre Schulbetrieb und die ersten Klassen ziehen am Seidl-Kreuz-Weg ein.

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:Gymnasium kostet zwölf Millionen Euro mehr

Die Schule wird wesentlich teurer als geplant. Grund dafür sind unter anderem statische Mängel am Bestandsgebäude. Trotzdem unterstützt der Gemeinderat die Umbaupläne einstimmig.

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Der Rückbau findet sukzessive über die kommenden Wochen hin statt, danach folgt die statische Ertüchtigung des Gebäudes: Die mehr als 800 Pfeiler im Inneren müssen durch zusätzliche Stahlstützen verstärkt werden. Auch die Tiefgarage wird renoviert und die Elektrik und die Sanitäranlagen werden erneuert, "das geht alles Hand in Hand", erklärt Fischer.

Für die Planer und Bauleiter ist es durchaus eine Herausforderung, das Projekt im angepeilten Zeitrahmen mit möglichst wenig Störungen fertigzustellen. Doch "mit guten Planungspartnern und einer guten Logistik lässt sich das machen", sagt Fischer. Die Außenanlagen sind zum Teil schon zurückgebaut. Essen werden die Ismaninger Gymnasiasten zunächst in dem Raum, in welchen später einmal die Bücherei einzieht. Dort werden sie von einem Caterer beliefert. Im zweiten Bauabschnitt wird dann eine neue Mensa im Mittelbau und eine große Küche eingerichtet.

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:Das Skelett ist schon da

Zum Schuljahresbeginn nimmt das neue Ismaninger Gymnasium in den bisher von der Mittelschule genutzten Containern den Betrieb auf. Bis dahin müssen noch zwei Umzüge erledigt werden - und der nächste wird bereits mitgeplant.

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Außerdem entstehen dann unter anderem ein großer Mehrzweckraum mit Bühne und die Lehrerzimmer - für die gibt es in den Übergangsmonaten eine Interimslösung im Westtrakt.

Bis zum Beginn des Schuljahres 2018/19 sollen schließlich alle Räume bereit und alle Arbeiten abgeschlossen sein. Kosten wird der Umbau voraussichtlich gut 32 Millionen Euro. Kein Pappenstiel für ein Bestandsgebäude, argumentieren Kritiker. Doch Lage und architektonische Möglichkeiten überzeugten den Gemeinderat. Bauamtsleiterin Fischer ist sich sicher: "Wir bekommen ein ganz besonderes Gymnasium."

© SZ vom 16.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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