Feuer im Südosten:Brände richten hohen Schaden an

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In Höhenkirchen-Siegertsbrunn werden drei Personen verletzt, in Aying sterben fünf Kälber in einem Stadel.

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen/Aying

Die Scheune in Oberschops brennt nieder. Die Einsatzkräfte haben zu kämpfen, um Wasser heranzuschaffen. (Foto: Feuerwehr)

Beim Brand einer Wohnung in Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat es am Dienstagabend drei Verletzte gegeben. Die 69 Jahre alte Bewohnerin musste stationär wegen Brandverletzungen in der Klinik behandelt werden. Zwei Nachbarn, die beim Löschen halfen, erlitten Rauchvergiftungen. Am frühen Donnerstagmorgen brannte zudem in Aying ein Stadel. Dort kam für fünf Kälber jede Hilfe zu spät. An der Wohnung nahe dem Bahnhof von Höhenkirchen entstand hoher Sachschaden. Die Polizei prüft derzeit, ob sie weiterhin bewohnbar ist. Der Stadel eines Bauernhofs im Ayinger Ortsteil Oberschops stürzte ein und brannte völlig nieder. Verletzte Personen gab es dort nicht, der Gesamtschaden ist aber hoch: laut ersten Schätzungen rund 250 000 Euro.

Die Polizei erreichte am Dienstag gegen 21.15 Uhr ein Notruf, dass aus einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Haringstraße Rauch dringe und eine Frau um Hilfe rufe. Als die Siegertsbrunner Feuerwehr dort eintraf, hatten nach Schilderung von Michael Deuter, der als Gruppenführer einen Löschzug bei dem Einsatz leitete, Nachbarn mit Gartenschläuchen den Brand bereits weitgehend unter Kontrolle gebracht. Die 69-jährige Bewohnerin erlitt laut Polizei leichte Brandverletzungen. Die 56-jährige Nachbarin und der 50-jährige Nachbar hätten zudem die Katze der Frau aus der Wohnung retten können. Während der 56-Jährige wegen einer Rauchvergiftung zur Behandlung in die Klinik gebracht worden sei, habe die 50-Jährige dies verweigert.

Als die Feuerwehr Helfendorf in der Nacht darauf kurz nach 2 Uhr zu dem Stadel nach Oberschops kam, stand dieser bereits in Vollbrand. Auch dort bei dem 20 mal sechs Meter großen Gebäude versuchten Anwohner zu diesem Zeitpunkt, die Flammen auf eigene Faust in den Griff zu bekommen. Doch vergebens. Die Alarmstufe wurde erhöht, weitere Einsatzkräfte angefordert, wobei laut Bericht der Kreisbrandinspektion zu Beginn der Löscharbeiten die Wasserversorgung Probleme bereitet habe. Mit Hilfe der nachrückenden Kräfte habe man einen Pendelverkehr eingerichtet. Lange Schlauchleitungen hätten zudem geholfen. Der Stadel stürzte aber ein, die fünf Kälber konnten aufgrund der hohen Hitzeeinwirkung nicht mehr gerettet werden.

Zehn Atemschutztrupps waren im Einsatz. Gegen 3.40 Uhr meldete die Einsatzleitung der Helfendorfer Feuerwehr: "Feuer aus". Feuerwehren aus Aying, Holzkirchen, Feldkirchen-Westerham, Glonn, Münster und Unterlaus waren unterstützend dabei; zudem der ABC-Zug München Land. Das Technische Hilfswerk München Land half mit einem Radlader, Brandnester ausfindig zu machen. Laut dem 57-jährigen Eigentümer befanden sich in der Scheune neben den Kälbern ein Radlader, Arbeitsgeräte und große Mengen an Brennholz und Heu. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude wurde verhindert, wobei die Plane am benachbarten Laufstall laut Feuerwehr bereits schmolz. Mehr als 151 Einsatzkräfte waren mehrere Stunden gefordert.

Zu beiden Bränden laufen die Ermittlungen zur Brandursache. Die verletzte 69-Jährige aus Siegertsbrunn wurde stationär in der Klinik aufgenommen. Die Wohnung inspizierten Fachleute vom Kommissariat 53 des Polizeipräsidiums. Außer der Feuerwehr Siegertsbrunn war bei dem Wohnungsbrand die Höhenkirchner Feuerwehr im Einsatz und ein First-Responder-Trupp aus Brunnthal.

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