Meine Woche:Die Vakanz ist zu Ende

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Unterhachings neue Pfarrerinnen: Katja Deffner (links) und Katharina Will. (Foto: Claus Schunk)

Die beiden Pfarrerinnen Katja Deffner und Katharina Will übernehmen in der Unterhachinger Heilandskirche am kommenden Sonntag auch offiziell die Seelsorge.

Von Angela Boschert, Unterhaching

"Wir fühlen uns auch wohl ohne Talar", sagen Katja Deffner und Katharina Will übereinstimmend. Sie sind die neuen Pfarrerinnen der evangelisch-lutherischen Heilandskirche in Unterhaching und werden dort am kommenden Sonntagnachmittag um 15 Uhr von Regionalbischof Christian Kopp und Dekan Mathis Steinbauer ordiniert, also kirchlich in ihre Ämter eingeführt. Die 51-jährige Deffner ist bereits seit Mittwoch vergangener Woche neue Pfarramtsleiterin, Katharina Will, 33, hat die neu geschaffene Stelle als Koordinatorin der Jugendarbeit im Hachinger Tal mit Unter- und Oberhaching sowie Taufkirchen inne. Für Unterhachings Protestanten endet damit eine seit September dauernde Vakanz.

Obwohl noch alles neu ist und beide Seelsorgerinnen in der letzten Phase ihrer Ausbildung stehen, fühlen sich Deffner und Will schon sehr wohl in der Unterhaching: "Ich habe das Gefühl, die Menschen hier wollen uns unterstützen", sagt Deffner mit warmer Stimme. Die Mutter zweier erwachsener Söhne stammt aus dem Nördlinger Ries und hat als Religionslehrerin gearbeitet. "Doch ich wollte nach der Familienphase etwas Neues machen", sagt sie.

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Die Pfarramtsleitung sei eine Herausforderung, bereite ihr aber keine Angst. Sie habe einige Lebenserfahrung und möchte die Menschen in der Kirche ganzheitlich ansprechen. Das wünschten diese, ebenso wie Stille oder Meditation, wozu sie als ausgebildete Yogalehrerin einen Werkzeugkoffer habe. Wichtig ist beiden Pfarrerinnen nach eigenen Worten, in der Gemeindearbeit die Stärken der Gemeindeglieder einzubeziehen.

"Wir sind offen für das, was sich die Gemeinde von uns wünscht", ergänzt Will beim Gespräch im Pfarramt. Sie wusste schon als Konfirmandin, dass sie Pfarrerin werden wolle: "Obwohl ich so jung war, wurde ich von den Älteren respektiert und voll eingebunden. Die Gemeinde ist ein Ort, an dem man gesehen und wertgeschätzt wird", sagt sie und möchte das auch den Jugendlichen am Ort vermitteln. Bei der Jugendarbeit gelte es, sich stärker regional zu vernetzen, um zusammen mehr zu erreichen.

So gebe es für Unterhaching und Taufkirchen bereits eine gemeinsame Konfirmandengruppe. Wie sie, ebenfalls zweifache Mutter, von ihrer Promotion erzählt, reißt mit. Es geht darin um Stiftungen im 15. und 16. Jahrhundert, um eine Zeit, in der die Bürger selbstbewusster geworden sind und einander mehr Wertschätzung erwiesen haben. "Das ist gerade für die heutige Zeit enorm wichtig", betont Will und ergänzt: "Wir wollen den Menschen als Menschen begegnen, nicht wie früher von oben herab." Daher gerne auch ohne Talar.

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