Verkehr:In fünf Minuten durch Haar

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Ein Problem für den Radweg: Womöglich müssen Lärmschutzwände ausgebaut werden. (Foto: Grüne)

Ein "Schneller Radweg" an der Bahntrasse soll Radlern zügiges Vorankommen ermöglichen. Die Trasse könnte bereits 2024 fertiggestellt sein.

Von Bernhard Lohr, Haar

Wenn alles nach Plan läuft, rauschen Fahrradfahrer von 2024 an in fünf Minuten durch Haar. So schnell könnte es gehen, wenn man ohne Ampel in einem Rutsch von Ost nach West durchfahren kann. Die Pläne für den von den Grünen vorgeschlagenen und vorangetriebenen "Schnellen Radweg" vom Landkreis Ebersberg bis zum Münchner Ostbahnhof sehen genau das vor. Nach Vaterstetten und Grasbrunn hat jetzt auch der Gemeinderat von Haar einstimmig dem Vorhaben auf seiner Flur zugestimmt. Der Radweg soll an der Bahntrasse, überwiegend an der Lärmschutzwand entlang, geführt werden. Er geht von Grasbrunn kommend südlich der Bahn über den Bahnhof bis zum Höglweg und dort durch die Unterführung. Danach verläuft der mindestens 2,50 Meter breite Weg nördlich des Bahndamms weiter bis Trudering. Die Deutsche Bahn hat dem Projekt Zustimmung signalisiert, wie es heißt. Bis zu 80 Prozent der Kosten für den Ausbau übernimmt voraussichtlich der Freistaat.

Was die Planer vom Büro Wipfler im Bauausschuss des Gemeinderats vorstellten, weckt bei den Verantwortlichen auffallend große Zuversicht, dass der Radweg schnell realisiert werden kann. Ulrich Leiner (Grüne) äußerte sich hocherfreut über die Entwicklung, auf die man in der Stadt München sicher mit großem Neid blicken werde, weil dort wenig vorangehe. Gregor Schober und Nina Rennett vom Planungsbüro hatten Abschnitt für Abschnitt erläutert, wie der asphaltierte und auch mit LED-Leuchten erhellte Radweg auf teils bestehenden und teils auszubauenden Trampel- und Kieswegen verlaufen soll.

Von der Gemeindegrenze Grasbrunn soll es zur Unteren Parkstraße gehen bis zu einer auf 35 Meter Länge die Vockestraße überspannenden, vier Meter breiten Radbrücke. Bis zur zweiten, 30 Meter langen Brücke über die Leibstraße auf Höhe des Kreisverkehrs ist der Radweg an der Lärmschutzwand vorgesehen. Fußgänger sind dort getrennt auf der bestehenden Parkstraße unterwegs. Nach der Leibstraße geht es am Kurzzeitparkplatz und am Bahnhofsgebäude vorbei bis zum Park-and-ride-Platz und zur Unterführung am Höglweg, wo die Radler unter der Bahn durchfahren. "Dieses Konzept macht für die gesamte Region Sinn", sagte Schober.

Der Planer rechnet bis September mit einer Vereinbarung mit der Deutschen Bahn, der ein Großteil der benötigten Grundstücke gehört. Bis Februar 2023 soll die Ausführungsplanung erarbeitet werden, anschließend in einem "relativ optimistischen Zeitplan" ausgeschrieben und im Sommer 2023 mit dem Bau begonnen werden, sodass 2024 die Radler auf dem Asphaltband unterwegs sein können. Eventuell könnten die Brücken erst ein halbes Jahr oder ein Jahr später fertiggestellt werden. Aber das wäre zu verschmerzen, so Schober. Die Gemeinde Haar wird bis Mitte Juli einen Förderantrag beim Programm "Radoffensive Bayern" stellen.

Kosten soll das Ganze ohne Zuschüsse allein für den Abschnitt auf Haarer Flur gut drei Millionen Euro, wobei 1,8 Millionen Euro alleine für die beiden Brückenbauwerke vorgesehen sind. Der Trassenverlauf orientiert sich weitgehend an dem Vorschlag, der für das Haarer Mobilitätskonzept erarbeitet wurde, das der Gemeinderat auch beschlossen hat.

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