Gräfelfing:Würmtalstraße soll schmäler werden

Lesezeit: 1 min

Die Rückstufung der bisherigen Staatsstraße könnte Platz für Wohnungen schaffen.

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Plötzlich ging es ganz schnell: Fortan ist die Würmtalstraße zwischen Gräfelfing und Großhadern eine Kreisstraße. Der Kreistag hat im Dezember die Rückstufung der bisherigen Staatsstraße beschlossen. Gräfelfings Bürgermeister Peter Köstler (CSU) zeigte sich überrascht, dass das jetzt so schnell möglich war. Für die Gemeinde eröffnet es neue Chancen, alte Pläne wiederzubeleben.

Die Würmtalstraße - bisher offiziell die Staatsstraße 2343 - hat laut Köstler für den überregionalen Verkehr keine Bedeutung und steht nicht in Zusammenhang mit dem Staatsstraßennetz. Sie ist lediglich eine kurze Verbindung zwischen Gräfelfing und Großhadern. Den Gräfelfingern ist die überdimensionierte Straße mit insgesamt vier Fahrspuren in beiden Richtungen schon lange ein Dorn im Auge, denn sie lädt zu schnellem Fahren ein. Schon lange gibt es Pläne, die Straße zurück zu bauen und auf eine Fahrspur pro Richtung zu verschmälern. Jetzt könnte dieser Rückbau endlich umgesetzt werden. Es sei sicher leichter, mit dem Landkreis darüber zu verhandeln als mit dem staatlichen Bauamt, meinte Köstler.

Die Gräfelfinger haben seit Jahren konkrete Überlegungen zur neuen Nutzung des Straßenraums in der Schublade liegen. Neben dem Rückbau gibt es die Idee, einen Kreisverkehr in Höhe der Finkenstraße zu bauen sowie den Kreuzungsbereich von Würmtal- und Planegger sowie Pasinger und Bahnhofstraße zu überplanen. Durch die Verschmälerung der Straße würde sich zudem Platz ergeben für eine Wohnbebauung, die eine Lärmschutzfunktion für die Wohngebiete dahinter habe. Dazu gibt es bereits eine städtebauliche Studie. "Ich bin für alles offen", sagte Köstler.

Konkretere Planungen sind nach seinen Angaben bisher in Gräfelfing für das Jahr 2022 nicht vorgesehen, auch kein Haushaltsansatz. Denn mit der Rückstufung war nicht zu rechnen. Die Gemeinderäte des Bürgervereins Gräfelfing-Lochham (BVL) allerdings machen Druck. Die Fraktion hat postwendend auf die Kreistagsentscheidung einen Antrag gestellt, die vorhandenen Konzepte "wieder auf den Tisch zu bringen".

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: