Bildung:Gräfelfing bleibt auf Kosten für Neurieder Mittelschüler sitzen

Für Mittelschüler, die am Gräfelfinger Schulcampus unterrichtet werden, hätte Neuried eigentlich zahlen müssen. Doch die Nachbarn haben das Geld nicht eingetrieben. (Foto: Catherina Hess/)

Die Ansprüche für Gastschulbeiträge sind größtenteils verjährt. Künftig regelt ein Vertrag die Zusammenarbeit.

Von Annette Jäger, Gräfelfing/Neuried

Die große Abrechnung steht zwischen den Gemeinden Neuried und Gräfelfing an: Seit 2012 sind Neurieder Mittelschüler dem Schulsprengel Gräfelfing zugeordnet, aber die Kosten für den Schulaufwand hat allein die Gemeinde Gräfelfing bezahlt - die Kommunen haben es versäumt, einen Schulvertrag abzuschließen. Jetzt sind die Ansprüche für den zurückliegenden Zeitraum größtenteils verjährt, die Gräfelfinger können nur noch für die drei zurückliegenden Jahre seit 2020 rund 260 000 Euro bei den Neuriedern eintreiben.

Dass die Gemeinde Gräfelfing seit Jahren die Neurieder Mittelschüler quasi kostenlos beschult, ist erst der Kommunalaufsicht im Landratsamt aufgefallen. Zum Schulaufwand gehören alle Kosten, die nicht zum Personal zählen, wie Kosten für die Ausstattung und Unterhaltung der gesamten Schule, Sportstätten, eine Hausmeisterwohnung, Lehr- und Lernmittel oder Schulveranstaltungen. Sie sind für die Grund- und Mittelschulen im Landkreis von den Gemeinden zu tragen. Benachbarte Kommunen zahlen einen Gastschulbeitrag für die Schüler, die die Schule besuchen. In Neuried sind es jedes Schuljahr rund 40 Schüler, die nach Lochham in die Mittelschule fahren.

Künftig klärt ein Schulvertrag das Gastschulverhältnis. Auf die Neurieder kommen dann jährlich Kosten von rund 80 000 Euro zu. Dem Schulvertrag stimmten beide Gemeinderatsgremien zu.

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