Flucht und Vertreibung:Gräfelfing muss mehr Flüchtlinge aufnehmen

Wird voraussichtlich erweitert: die aus vorgefertigten Modulen errichtete Flüchtlingsunterkunft an der Ecke Großhaderner Straße und Neurieder Weg in Gräfelfing. (Foto: Robert Haas)

Die Modulhäuser an der Großhaderner Straße werden vermutlich ergänzt, der Betrieb der bestehenden Unterkunft bis 2041 verlängert.

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Flüchtlingsunterkunft in Gräfelfing an der Großhaderner Straße soll möglicherweise vergrößert werden. "Das Landratsamt ist ganz konkret mit der Anfrage nach Erweiterung auf die Gemeinde zugekommen", sagt Bürgermeister Peter Köstler (CSU) auf SZ-Anfrage. Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden. Köstler rechnet damit, dass in den nächsten Monaten die Planung konkreter werde, "spruchreif" sei zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nichts. Da der Flüchtlingszustrom in den Landkreis München nach wie vor hoch ist, sucht das Landratsamt in den Kommunen ständig nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten.

Seit 2016 gibt es in Gräfelfing bereits eine Flüchtlingsunterkunft: Am Ortsrand bieten sechs Doppelhäuser und eine Doppelhaushälfte in Modulbauweise Platz für 24 Wohneinheiten, in denen 144 geflüchtete Personen leben. Ein großer Teil sind sogenannte Fehlbeleger: Menschen, deren Aufenthalt bewilligt ist, die aber wegen des knappen und teuren Wohnraums keine andere Unterkunft finden. Sie dürfen mit Zustimmung des Landratsamtes in der Flüchtlingsunterbringung bleiben.

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Der Bauausschuss des Gräfelfinger Gemeinderats hat am Donnerstag zugestimmt, die Baugenehmigung für die bestehende Unterkunft zu verlängern. Ursprünglich war sie auf zehn Jahre befristet und würde 2026 auslaufen. Nun soll sie für weitere 15 Jahre, also bis Januar 2041, verlängert werden. "Die zehn Jahre waren zu kurz gegriffen", sagte Köstler in der Sitzung.

Der Druck auf den Freistaat seit weiterhin hoch, eine Unterbringung für geflüchtete Menschen sicherzustellen, begründete Köstler die Verlängerung. Der Gemeinderat muss dieser noch zustimmen. Die Unterkünfte müssten dann saniert werden, da sie nur auf zehn Jahre ausgelegt waren, wie der Bürgermeister erklärte. In dieser Zeit könnten die Bewohner dort bleiben.

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