Garching:Austausch am Abklingbecken

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Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (ganz rechts) war mit einer Delegation aus dem Rathaus zu Besuch beim Forschungsreaktor München II. Für das Gruppenbild posierten sie vor dem als Atom-Ei bekannten markanten Vorgänger. (Foto: FRM II/TUM)

Mitglieder des Garchinger Stadtrats besichtigen den Forschungsreaktor. Erstmals mit dabei: eine Politikerin der Grünen.

Es ist schon fast Tradition: Einmal pro Wahlperiode lädt die TU München die Garchinger Stadträtinnen und Stadträte zu einer Führung durch den Forschungsreaktor München II (FRM II) und zum Informationsaustausch ein. Einige der Stadträte und Mitarbeiterinnen waren schon drei oder vier Mal dabei, andere sahen die Forschungs-Neutronenquelle bei der jüngsten Führung zum ersten Mal von innen.

Christian Pfleiderer, der wissenschaftliche Direktor, und Axel Pichlmaier, der technische Direktor, gaben der TU zufolge einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen sowie die Sicherheit der Anlage, den anstehenden Austausch des Zentralkanals und die zukünftigen Abtransporte der Brennelemente. Anschließend warfen die Stadträte sowie die Bediensteten der Stadt einen Blick ins Reaktorbecken und in die Hallen mit den wissenschaftlichen Instrumenten.

Zum ersten Mal hatte sich auch eine Stadträtin der Garchinger Grünen "in die Höhle des Löwen" gewagt, wie diese selbst laut Pressemitteilung der TU sagte. "Im 21. Jahrhundert bedarf es Menschen, die miteinander in Dialog treten", zitiert die TU die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Daniela Rieth, zu ihrer Entscheidung, trotz kritischer Sicht dem FRM II einen Besuch abzustatten. "Ich habe hier sehr viel Offenheit und Verständnis erlebt und finde es wichtig, dass wir im Austausch bleiben." Sie werde aber auch künftig auf sicherheitsrelevante Themen hinweisen und ihren kommunalpolitischen Fokus im Sinne der Sicherheit und Legalität auf den FRM II richten. "Der Betreiber ist hier in der Pflicht, alles daranzusetzen, eine verantwortungsvolle Forschung der Zukunft möglichst transparent zu gewährleisten", sagte Rieth.

Die Grünen-Stadträtin hatte einige kritische Fragen von Bürgerinnen im Gepäck, um deren Beantwortung sie die Verantwortlichen bat. Unter anderem ging es um eine ausgefallene Messstation der Reaktorfernüberwachung. Technik-Direktor Pichlmaier gab Entwarnung: "Alle Messstellen in Verantwortung des FRM II sind funktionsfähig und in Betrieb. Das Landesamt für Umwelt betreibt weitere Messstellen, auf deren Funktionsfähigkeit nur das LfU Zugriff hat."

Auch die anderen Garchinger Stadträte nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die Sicherheitssysteme waren ebenso von Interesse wie die Rolle des FRM II als wissenschaftliche Einrichtung. Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) stellte fest: "So ein persönlicher Austausch ist wichtig und wird bald wiederholt."

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