Garching:Die Formtabletts haben bald ausgedient

Lesezeit: 2 min

Auf dem Campus der TU in Garching wird eine neue Mensa gebaut. Sie soll die alte aus den Siebzigern ersetzen, die längst zu klein ist.

Von Alexandra Vettori, Garching

Sie gehören fast schon zu den regelmäßigen Terminen, die Einweihungen, Grundsteinlegungen und Richtfeste auf dem Campus der Technischen Universität (TU) in Garching. Kürzlich war es das neue Katalysezentrum, das in Betrieb ging, am Montag nun hat man die Grundsteinlegung für die neue Mensa gefeiert. 44,5 Millionen Euro gibt der Freistaat für den lang ersehnten Neubau aus, Ende 2018 sollen in direkter Nachbarschaft der alten Mensa 7300 Essen täglich gekocht werden, für den Speisesaal mit 1750 Sitzplätzen und diverse Institute im Forschungszentrum, die beliefert werden. Dank modernster Technik soll die neue TU-Mensa nicht nur weniger Energie verbrauchen, sondern auch zeitgemäßes Wohlfühl-Ambiente bieten. Statt lange Schlangen an den Ausgabestellen zu bilden, verteilen sich die hungrigen Wissenschaftler und Studenten künftig auf Salattheken, Gemüsebar, Suppenstation, Pizza-Schalter, Pasta- und Wok-Theken, Grill und vegane Ecke.

Die Zahl der Studenten hat sich verfielfacht

Endlich werde es statt der Formtabletts dann auch Porzellanteller geben, versprach Ursula Wurzer-Faßnacht, die Geschäftsführerin des Studentenwerks, das die Mensa betreibt. "Spitzenforschung braucht Spitzenmensa", sagte sie. Vor 38 Jahren hat die Mensa im Garchinger Forschungszentrum ihren Betrieb aufgenommen, ein düsterer Betonbau mit rauem Charme. Damals stand gerade eine Handvoll von Instituten und TU-Gebäuden auf dem Campus, besucht von 2000 Studierenden.

Mittlerweile sind es 15 000 Studenten, dazu kommen 7000 Beschäftigte im Universitätsbetrieb und in den Forschungsinstituten. "Seit über zehn Jahren war absehbar, dass eine neue Mensa her muss, weil die alte technisch und räumlich nicht mehr genügte", sagte Wurzer-Faßnacht. Das engagierte Personal - derzeit sind 50 Menschen in der Mensa beschäftigt, habe es dennoch immer hinbekommen - lobte sie, "dass mittags alle etwas Gutes auf den Tisch bekommen". 4000 bis 5000 Essen werden derzeit zubereitet.

TU-Mensa
:Daumendrücken, dass die Spülmaschine hält

Ein Besuch in der TU-Mensa in Garching zeigt: Der geplante Neubau ist überfällig. Doch bis der in drei Jahren eröffnet wird, müssen Studenten und Mitarbeiter noch mit dem Altbau und der Technik aus den Siebzigerjahren auskommen

Von Gudrun Passarge

Der zweigeschossige Neubau mit 5300 Quadratmetern Nutzfläche wird nach den Plänen des Münchner Büros Bros Meck Architekten aus einem quadratischen Baukörper mit großem Innenhof bestehen. Zugänge und Cafeteria befinden sich im Erdgeschoss, der 2740 Quadratmeter große Speisesaal und die Küche sind im ersten Stock situiert.

"Die 44,5 Millionen Euro sind sehr gut angelegt"

Mit dem Ausbau der sozialen Infrastruktur, betonte Kultus- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU), würden gezielt die Studien- und Arbeitsbedingungen für Studierende und Wissenschaftler am Campus verbessert. "Die 44,5 Millionen Euro sind sehr gut angelegt", sagt er. Dass die Kapazität der Mensa dringender Erweiterung bedürfe, unterstrich auch TU-Präsident Wolfgang Herrmann. "Exzellenz zieht Exzellenz an", sagte er, kontinuierlich kämen neue Forschungseinrichtungen hinzu.

Eine der nächsten ist die Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, der Wettbewerb für den Neubau ist gerade abgeschlossen worden. Auch die Physiker bekommen bald einen Neubau - und direkt am U-Bahn-Eingang gähnt die Baugrube für die Neue Mitte Galileo. Ebenfalls im Bau ist das neue Zentrum für Energie und Information, dazu plant die Fraunhofer Gesellschaft zwei weitere Institute, Siemens plant ebenfalls, die Max-Planck-Institute wollen erweitern und im Herbst 2017 geht das neue Planetarium der Europäischen Südsternwarte an den Start.

Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) spielte auf die Häufigkeit der Termine im Campus an und witzelte: "Wenn die Anzahl der Zusammentreffen in den vergangenen Wochen ein Indiz dafür ist, wie gut sich die Stadt Garching, die TU und das Staatliche Bauamt vertragen, glaube ich, wir sind uns sehr sympathisch."

© SZ vom 07.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: