Bildende Kunst:Räume des Möglichen

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"Modular Scapes" heißt diese Arbeit von Nina Annabelle Märkl, in der sie Tuschezeichnungen mit einer Installation verbindet. (Foto: Erich Spahn © VG Bild-Kunst, Bonn 2024)

Das Ismaninger Kallmann-Museum zeigt im Schlosspavillon die Ausstellung "Antifragile Konstellationen" mit Arbeiten von Nina Annabelle Märkl. Diese bewegen sich an den Schnittstellen zwischen Zeichnung, Installation und Skulptur.

Von Udo Watter, Ismaning

Wie viel Anteil an der Erkenntnis hat die sinnliche Wahrnehmung? Was passiert mit dieser Wahrnehmung, wie ordnet und sortiert die Vernunft die daraus gewonnenen Erfahrungen? Raum, Zeit, Licht. Wie gut vermögen wir als Betrachter mit der Welt zu dialogisieren? "Ohne Sinnlichkeit würde uns kein Gegenstand gegeben, und ohne Verstand keiner gedacht werden", konstatierte Kant.

Das Spannende an der Kunst ist das Spiel mit Wahrnehmungen, das Irritieren des Rezipienten, der mit kreativer Finesse unsicher gemacht wird - wodurch sich aber wieder neue Erkenntnisräume öffnen. Das Kallmann-Museum in Ismaning widmet sich in seiner aktuellen Ausstellung einer Künstlerin, bei der das Spiel mit Realitätsebenen sowie ein vielschichtiger Dialog zum Portfolio gehört: Nina Annabelle Märkl. Die 1979 in Dachau geborene Künstlerin hat es sich auf die Fahnen geschrieben, "Hermetik und Offenheit für dialogische Momente bei der Entstehung von Bedeutung in Spannung zu halten", wie sie in einem Interview erklärt hat. Ihre Arbeiten bewegen sich an den Schnittstellen zwischen Zeichnung, Installation und Skulptur und sind vielfältig miteinander verflochten.

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Zu sehen sind sie jetzt in der Galerie im Schlosspavillon, wo die Ausstellungen des derzeit geschlossenen Kallmann-Museums stattfinden. An diesem Freitag, 2. Februar, findet die Vernissage zur Werkschau "Nina Annabelle Märkl - Antifragile Konstellationen" statt, Beginn ist um 19 Uhr.

Die Besucher dürfen sich auf abwechslungsreiche sinnliche Erfahrungen freuen. Ausgehend vom zentralen Raum entwirft etwa die Arbeit "Modular Scapes" eine "Landschaft aus gebogenen Aluminiumblechen, Cutout-Zeichnungen und Objekten, die sich zwischen organischer und künstlicher Erscheinung bewegen. Sockelstrukturen aus Plexiglas bilden dabei ein architekturartiges Setting, auf dem weitere Objekte angeordnet sind", heißt es im Text zur Ausstellung.

"Das Spannende ist auch, dass es um eine Durchlässigkeit des Wahrgenommenen geht. Um ein permanentes Spiel mit den Formen", sagt Rasmus Kleine, Leiter des Kallmann-Museums. Dabei bildet die Zeichnung den Ausgangspunkt der Arbeit, welche etwa die Konstruktion von Bedeutungszusammenhängen hinterfragt. Oft entstehen so begehbare Raumzeichnungen oder Landschaften - Scapes -, in denen sich Objekte und Zeichnungen gegenseitig aufgreifen, befragen und vom tatsächlichen Raum in Räume des Möglichen fortführen. Die Ausstellung dauert bis zum 7. April.

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