G8 und G9:Durchstarten oder abwarten

Lesezeit: 2 min

Jennifer Hill macht dieses Jahr G8-Abitur am Gymnasium Oberhaching. (Foto: privat)

Jennifer Hill ist froh, dass sie nach acht Jahren ihr Abitur machen kann, Noah Laven lässt sich lieber Zeit.

Protokolle von Celine Imensek, Oberhaching/Neubiberg

Lieber schneller zum Abitur oder lieber mehr Zeit zum lernen? Die beiden Oberstufen-Schüler Jennifer Hill und Noah Laven beantworten das für sich selbst jeweils ganz unterschiedlich. Hill besucht die zwölfte Klasse des Gymnasiums Oberhaching und bereitet sich gerade auf das Abitur im G8 vor, Laven ist zurzeit in der elften Klasse am Gymnasium Neubiberg und wird voraussichtlich 2026 im G9 seinen Abschluss machen.

Jennifer Hill: Ich bin sehr froh, als eine der Letzten noch mit G8 Abi zu machen. Die, die nach mir kommen, müssen noch zwei Jahre zur Schule. Das wäre mir einfach zu viel. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich noch mehr Zeit gebraucht hätte. Vor der Oberstufe zählt der Stoff sowieso nicht und in der elften Klasse fängt man eh wieder von vorne an. Die Themen besprechen wir so schon recht viel und häufig, auch fächerübergreifend. Da braucht man nicht noch mehr Stunden.

Mit G8 ist man außerdem direkt mit der Volljährigkeit aus der Schule raus. Zwar habe ich noch keine konkreten Pläne für die Zeit nach der Schule, wahrscheinlich werde ich aber direkt mit meinem Studium anfangen. Was genau, weiß ich noch nicht. Ich könnte mir aber Jura vorstellen. Für alle, die ein Gap-Year machen wollen, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt. Direkt nach uns kommt ja erst mal keiner.

Noah Laven will 2026 sein G9-Abitur am Gymnasium Neubiberg . (Foto: privat)

Noah Laven: Ich habe das G8 für zwei Jahre miterlebt, bevor ich eine Klasse wiederholt habe. Im G9 ist es sehr viel entspannter. Diesen Vorteil merkt man vor allem in der Unter- und Mittelstufe. In der Oberstufe ist es wieder recht ähnlich. Der Lehrstoff, den wir gerade machen, deckt sich ziemlich mit dem, was ein Freund im G8 durchnimmt. Im G8 ist man außerdem durchschnittlich schon mit 17 mit dem Abitur fertig, da kann man noch nicht einmal einen Vertrag unterschreiben. Das ist im G9 praktischer.

Das System mit den Leistungsfächern im G9 finde ich persönlich auch besser. So kann man sich auf ein Fach spezialisieren, das später im Beruf relevanter sein könnte. Die Möglichkeit zur individuellen Lernzeitverkürzung gab es bei uns, und ich kenne auch mehrere Leute, die das gemacht haben. Ich persönlich habe mich dagegen entschieden. Das einzige Manko, das ich beim G9 sehe, ist der Unterschied zum alten G9: Die zweite Fremdsprache haben wir jetzt wie im G8 immer noch ab der sechsten Klasse und nicht wie damals ab der siebten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusHilfsaktion in der Ukraine
:Im Fronteinsatz für Vierbeiner

Eine kleine Privatinitiative aus dem Würmtal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hunde und andere Haustiere aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine zu retten. Bei ihren Fahrten nehmen sie auch Hilfsgüter für die Menschen im Donbass mit.

Von Rainer Rutz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: