Bereits seit vielen Jahren bemüht sich die Gemeinde Ismaning um die lokale Energiewende: Große Teile des Ortsgebiets werden mit Geothermie versorgt, durch die Beteiligung an der Innkraft Bayern GmbH & Co.KG werden knapp 30 Prozent des gesamten Stroms in der Kommune aus Wasserkraft gewonnen. Bei der Windenergie setzen die Ismaninger auf Flächen zwischen eigener Flur, Hallbergmoos und Moosinning, die vom Regionalen Planungsverband (RPV) München als geeignet eingestuft worden sind. Und in punkto Sonnenstrom steht jetzt ein neues Projekt an.
Mehrere Investoren haben Anträge eingereicht, eine Freiflächen-Photovoltaikanlage ist genehmigt worden. Ende Januar haben die Lokalpolitiker die Pläne für eine kleinere Freiflächen-PV-Anlage im Ortsteil Fischerhäuser gebilligt. Diese Kollektoren könnten bis zu 1200 Haushalte mit Strom versorgen. Das gesamte Grundstück verfügt über eine Fläche von gut fünf Hektar und soll durch eine umliegende Begrünung mit Bäumen und Sträuchern eingefasst werden. Es ist vorgesehen, den zukünftigen Wildzaun nicht im Boden zu verankern, damit Kleintieren passieren können. Die Fläche befindet sich zwar am Rand des regionalen Grünzugs Isartal, dessen Schutz ist laut Gemeindeverwaltung durch die Anlage jedoch nicht gefährdet. Auch Jäger und Landwirte seien bereits über das Projekt unterrichtet worden und hätten keine Einwände, hieß es aus dem Rathaus.
Das neue Solarstrom-Projekt soll rund um das Sendergelände des Bayerischen Rundfunks nordöstlich des Ismaninger Ortskerns entstehen, die im Endausbau auf einem eingezäunten Areal von mehr als 30 Hektar knapp 18 000 Haushalte mit grüner Energie versorgen wird. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung sein Einverständnis zu dem Vorhaben mit vier Einzelplänen erteilt.
Voraussetzung zur Realisierung ist, dass sich der Investor an die vom Gremium im vergangenen Herbst aufgestellten Richtlinien hält. Unter anderem ist darin festgelegt, dass auf wertvollen Ackerböden, die zur Erzeugung von Lebensmitteln dienen, keine Solar-Module aufgestellt werden dürfen. Rund um den Sender ist das nicht der Fall. Überdies lässt sich die Gemeinde zur Sicherheit eine Erklärung zum Rückbau unterschreiben. Zudem müssen die Investoren sicherstellen, dass Kleintiere den Zaun, mit dem die Anlagen umgeben sind, passieren können. Grünen-Gemeinderat Georg Everwand regte an, mit dem Investor auch über eine Bürgerbeteiligung zu sprechen, was im Gremium auf Zustimmung stieß. Die Verwaltung wird nun entsprechende städtebauliche Verträge aufsetzen, in denen die Kostenübernahme sowie die Erfüllung der Ismaninger Vorgaben geregelt sind.