SZ-Fitparade:Muskeln von der Stange

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Alle Muskelpartien sind gefragt: Trainerin Monika Prengel mit Kursteilnehmerinnen an der Ballettstange. (Foto: Sebastian Gabriel/)

Barre Concept vereint Elemente von Ballett, Yoga, Pilates und Krafttraining. Im Kurs von Monika Prengel in Feldkirchen trainieren ausschließlich Frauen - dabei könnten auch Männer ihren Körper damit perfektionieren.

Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen

Nach 20 Minuten ist es so weit. Die Armmuskeln brennen schon vom Aufwärmen und von den Kraftübungen mit Hanteln. Monika Prengel winkt die Kursteilnehmerinnen nach vorn. Der Blick geht zum Spiegel, die Hände liegen leicht auf der hölzernen Ballettstange. Prengel gibt Anweisungen: Fersen zusammen, Fußspitzen auseinander, auf die Zehenspitzen. Dann werden die Beine gebeugt und wieder gestreckt, fast so wie beim Grand Plié, das Ballerinas grazil und scheinbar mühelos in ihre Choreografien einflechten. Der Anfängerin fällt das nicht ganz so leicht, nach einigen Beugungen fangen die Beinmuskeln an zu zittern.

Auf eine Bühnenaufführung bereiten sich die Teilnehmerinnen an diesem Dienstagabend im Gymnastikraum der Feldkirchner Sporthalle aber nicht vor, es gibt keine Spitzenschuhe und keine Tutus. Ihr Ziel ist eine straffe, trainierte Figur. Erreichen wollen sie das mit Barre-Concept-Work-out, benannt nach der Ballettstange. Das Fitnessprogramm entstand ursprünglich in den USA und verbindet Elemente aus Ballett, Yoga, Pilates und Krafttraining. Eine Freundin von Prengel brachte die Idee aus Amerika nach Deutschland und entwickelte sie weiter.

Prengel selbst gab nach ihrer Ausbildung zur Barre-Trainerin zunächst Kurse in Poing, seit rund drei Jahren gibt es das Angebot auch in Feldkirchen. Das Training läuft immer nach dem gleichen Muster ab, wie sie sagt. Zu Beginn gibt es Kraftübungen für die Arme, dann werden an der Ballettstange unter anderem die Beine gestärkt, bevor auf einer Matte die Bauchmuskulatur an die Reihe kommt. Jede Muskelgruppe soll trainiert werden.

Das Highlight des Kurses bleibt aber die Ballettstange. An der Barre könne man an einer aufrechten Haltung arbeiten, sagt Prengel. Im Spiegel könne man sich direkt kontrollieren. "Man lernt seinen Körper richtig kennen." Ein weiterer Vorteil: Die Stange dient als Stütze bei Übungen, die freihändig schwierig werden. So kann man etwa die Arme und den Oberkörper sanft darauf ablegen, während man ein Bein nach hinten ausstreckt und damit leicht auf und ab wippt.

An der Ballettstange kann man sich im Spiegel kontrollieren. (Foto: Sebastian Gabriel)

Oft sind es beim Barre Concept diese kleinen, unscheinbaren Bewegungen, die dennoch schon nach kurzer Zeit die Muskeln zum Brennen bringen. "Dynamisch, aber kontrolliert", nennt Prengel das Training. "Höher, schneller, weiter - das ist gar nicht immer notwendig." Auch nur mit dem eigenen Körper könne man bereits viel trainieren.

Für Prengel hat die Ballettstange nur einen Nachteil: "Männer trauen sich deswegen nicht so recht rein", erzählt sie lachend. Dabei brauche man keine Scheu zu haben, das Training sei für alle geeignet. "Ich habe selbst auch nie Ballett gemacht." Wie intensiv das Training ist, spürt man auch am nächsten Tag noch am Muskelkater. Wenn man regelmäßig mitmacht, kann es laut Prengel dabei helfen, den Körper zu definieren. In Feldkirchen kommt das Konzept jedenfalls gut an. Die wöchentlichen Kurse sind beliebt - so sehr, dass eigentlich noch eine zweite Ballettstange nötig wäre. Die bisherige ist zu klein geworden.

Im Frühling ist die beste Zeit, um etwas für die eigene Fitness zu tun. Die SZ im Landkreis München stellt deshalb in einer neuen Serie jeweils donnerstags Sportangebote vor - zum Mitmachen oder zur Nachahmung.

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