Meine Woche:Maestro mit Vorliebe für Grooves

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Nick Hogl, Chorleiter und Gründer von El Chorazon. (Foto: privat)

Nick Hogl tritt mit seinem Pop-Rock-Chor "El Chorazon" zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie wieder auf.

Von Udo Watter, Haar

Arrangieren, dirigieren, interpretieren, organisieren: Ein Chorleiter ist nicht nur Rhythmus- und Taktgeber, sondern muss vieles im Blick haben, zumal wenn er sich auch noch um ein Instrumentalensemble kümmern muss - und dessen Sound auf die gesangliche Klangkulisse abstimmen. Nick Hogl, Gründer und Leiter des Haarer Pop-Rock-Chores "El Chorazon", hat also genug zu tun in den kommenden Tagen. Von Montag bis Mittwoch wird noch mal intensiv geprobt im Ernst-Mach-Gymnasium, zusammen mit dem PhilHaar-Munich-Rock-Orchestra und am Sonntag steht das erste Konzert von "El Chorazon" seit gut zwei Jahren an.

Im Kleinen Theater Haar wird das Programm "High High" unter dem Motto "Heavy unplugged" erstmals vorgetragen: Songs von Bruno Mars, System of a Down, Billie Eilish, Talking Heads, Chainsmokers, Supertramp, Pink, Paul Simon, Sia und Police, neu arrangiert von "Maestro" Hogl. Vielleicht genau so spannend wie die Frage, ob die Detailarbeit noch Früchte trägt, der Sound zwischen Vokal- und Instrumentalensemble am Ende fein ausbalanciert ist und die Choreografien gewohnt mitreißend gelingen, ist die, ob sich nicht vorher noch ein wichtiger Beteiligter infiziert - etwa der Chorleiter. "Ich hatte noch kein Omikron. Es bleibt also spannend", sagt Hogl.

Der 42-Jährige, der 1999 am Ernst-Mach-Gymnasium sein Abitur machte, danach Schulmusik studierte und 2002 "El Chorazon" gegründet hat, sprüht freilich trotz berechtigter Vorsicht vor Energie und Vorfreude. "Die letzten beiden Jahre waren eine harte Zeit, aber umso mehr freuen wir uns jetzt auf das Konzert", sagt Hogl. Nach all den Einschränkungen, Abstandsregeln und Online-Proben ist die unmittelbare Probenarbeit so richtig erst wieder in den vergangenen Wochen los gegangen - inklusive eines Chorwochenendes.

Das Programm, dass an diesem Sonntag erklingen wird, ist das dritte, das "El Chorazon" unter der Maxime "Heavy unplugged" vorträgt. Hogl, der inzwischen in Neufahrn bei Freising lebt und als Musiklehrer in Dachau arbeitet, sieht es als Vollendung einer "Trilogie". Bei seinen rockig-poppigen Arrangements kommt es ihm vor allem darauf an, Chor und Orchester so weit zu bringen, "dass es groovt, dass es richtig schiebt". Man darf gespannt sein, wie sich beim Konzert am Sonntag (Beginn 19 Uhr) die "zwei Jahre aufgestaute Energie entlädt". Hinzu kommt, dass El Chorazon heuer sein 20-Jähriges feiert. "Das ist uns erst vor Kurzem aufgefallen", sagt Hogl und schmunzelt. Der richtige Groove scheint eben erst mal wichtiger als so ein runder Geburtstag.

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