Frühlingsimpressionen:Natur und Technik

Szene im Landschaftspark bei Unterhaching (Foto: Claus Schunk)

Als Mitglied einer früheren, längst vom Zeitgeist überholten Generation fragt man sich manchmal, ob es tatsächlich möglich ist, die blühende, duftende Frühlingsnatur um sich herum richtig wahrzunehmen, wenn man dabei gleichzeitig in einem virtuellen Raum weilt. Für Retro-Menschen aus dem vergangenen Jahrtausend nämlich kann es schon stressfördernd wirken, nur ein solches, angeblich smartes Gerät beim Spaziergang dabei zu haben. Es könnte ja klingeln, vibrieren oder aufleuchten, während sich gerade ein Rotkehlchen auf dem Ast vor einem niederlässt. Die Schnelllebigkeit aller Ereignisse da draußen in der Welt könnte sich störend auswirken auf das Seele-baumeln-Lassen auf der Parkbank, auf das Kraftschöpfen, um den Katastrophenberichten später wieder begegnen zu können. Furchtbarer Gedanke, weshalb die kleine Nachrichtenmaschine beim Spaziergang einfach zu Hause bleibt. Für junge Menschen bekanntlich undenkbar. Und wenn auch nur deshalb, weil das Rotkehlchen total fotogen sein könnte und unbedingt auf Instagram gepostet werden muss.

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