25 Umbau-Maßnahmen werden derzeit den Stadträten vorgestellt. Außer der grundlegenden Sanierung der gesamten Haustechnik sind dies die wichtigsten:
Eingangsbereich: Der Unmut vieler Münchner über den Gasteig hängt wohl auch mit der seltsamen Zugangssituation zusammen. Von der S-Bahn kommt man über einen stets windigen Durchgang in die Glashalle, in der die Orientierung nicht immer leicht fällt. Das soll deutlich besser werden: Die Glashalle könnte noch ein paar Meter Richtung Philharmonie vorgezogen, der zugige Durchgang mit einbezogen werden. Dadurch wäre nicht nur der Weg von der S-Bahn kürzer; es entstünde ein großes Foyer, in dem man Ticketschalter und Infobereich besser gestalten könnte.
Stadtbibliothek: Die größte Bücherei der Stadt soll noch attraktiver und freundlicher werden. Denn längst ist die Bibliothek nicht nur Ausleihe, sondern wichtiger Lern- und Ruheort für viele Münchner - und natürlich die größte Mediathek der Stadt. Deshalb soll Platz geschaffen werden für noch mehr Publikumsflächen und Aufenthaltsqualität, auch für Lesungen und Veranstaltungen. Zudem soll im Keller neue Lagertechnik für Tausenden Medien installiert werden. Dadurch könnte auch Platz für neue Mitarbeiterbüros und vieles andere gewonnen werden.
Volkshochschule: In fensterlosen Räumen zu lernen, macht niemandem Spaß. Genauso wenig, in dunklen Gängen nach der richtigen Zimmernummer für den Sprachkurs zu suchen. Deshalb wünscht sich die VHS bessere Raumtechnik, aber auch eine klarere Erkennbarkeit ihres Bereichs im Gasteig, inklusive einer besseren Führung ihrer Studierenden durch das Gebäude.
Carl-Orff-Saal: Der Saal soll größer werden. Veranstaltungen mit 600 Zuhörer seien oft nicht wirtschaftlich darstellbar, mit 800 dagegen schon, heißt es aus den Reihen der privaten Veranstalter. Zudem soll die Bühnentechnik variabler und moderner, die Atmosphäre deutlich heimeliger werden. Das Ziel: ein Multifunktionssaal, der sehr gut fürs Filmfest funktioniert, aber auch für Kammermusik geeignet ist - und vielleicht sogar zur Heimat des Münchner Kammerorchesters werden könnte.
Mehr Fläche für gemeinsame Projekte: Das Zauberwort in allen Kunst- und Musikbetrieben heißt derzeit Kulturvermittlung und Inklusion. Auch im neuen Gasteig-Konzept soll es eine wichtige Rolle spielen, heißt es aus dem Aufsichtsrat. Das Ziel: Stadtbücherei, VHS, Musikhochschule und Philharmoniker sollten gemeinsam mehr Projekte anbieten und vernetzt arbeiten. Ansätze dazu gibt es beim 360-Grad-Festival der Philharmoniker oder bei dem für 2018 geplanten interdisziplinären Faust-Projekt. Doch dafür braucht es Räume und Platz. Der muss geschaffen werden. Tatsächlich könnte die Gasteig-Statik sogar noch ein weiteres Stockwerk vertragen.
Café auf dem Dach: Die Dachfläche der Philharmonie ist riesig, der Blick von dort auf die Stadt atemberaubend. Die Idee daher: Oberhalb der heutigen kleinen Sky-Bar könnte ein Café-Restaurant entstehen, unabhängig von den Konzerten in der Philharmonie. So würden zusätzliche Besucher angelockt, die sonst nie in den Gasteig kommen würden. Statisch wäre Gastronomie in 37 Metern Höhe kein Problem, ganz günstig dürfte dieser Ausbau aber nicht sein.
Zufahrt Kellerstraße: Anwohner beschweren sich seit der Eröffnung der Philharmonie über laute Lkw, die über die Kellerstraße Instrumente und Equipment in den Saal liefern. Der Protest war so massiv, dass die Lieferanten nachts in die Rosenheimer Straße ausweichen mussten - was Zeit und Geld kostet. Jetzt könnte die Einfahrt in der Kellerstraße umgebaut und eingehaust werden. Die Lkw stünden dann in einer Art überdimensionalen Garage und würden niemanden mehr durch Lärm und Abgase belästigen.
