Die Hochkultur, die gibt's in Bogenhausen zwar auch, aber am Wochenende zwischen 5. und 7. Mai sollen vor allem lokale Kulturschaffende und Künstlerinnen auf die große Bühne geholt werden. Eigentlich hätten die "Kulturtage Bogenhausen" schon 2021 stattfinden sollen. Dann kam Corona, anschließend die Feierlichkeiten rund um das 50. Jubiläum der Olympischen Spiele '72. Umso größer ist nach der langen Wartezeit das Interesse an dem Stadtteilfestival im Münchner Nordosten. Insgesamt 175 Künstlerinnen, Kreative, Vereine, Gruppen und Institutionen beteiligen sich an 42 Spielorten.
Für die Konzerte, Tanz und Sport gibt es heuer sogar zwei statt nur eine Open-Air-Bühne. Eine davon wird auf dem Festplatz vor dem Cosima-Bad aufgestellt, die andere vor der städtischen Sing- und Musikschule an der Neuberghauser Straße 11.
Ausstellung und Performance
Ebenfalls eine längere, und vor allem zeitraubende, Vorgeschichte hat das Kulturbürgerhaus am Maria-Nindl-Platz. Dieses Jahr haben dort die Bauarbeiten begonnen. 2025 soll die neue Kultur- und Sozialeinrichtung fertig sein. Wie es dann im Prinz-Eugen-Park aussehen könnte, damit beschäftigt sich der Trägerverein "13er Kultur" am Samstag, 6. Mai, von 14 Uhr an. Durch "Fenster in die Zukunft" kann ein Blick auf das neue Gebäude geworfen werden.
Die Künstlervereinigung "BoArt" hat unter dem Titel "Wandel" eine Ausstellung kuratiert, die sogar bis Mitte Juni zu sehen sein wird. Eröffnet wird sie am Freitag, 5. Mai, von 19 Uhr an in der Kulturstation an der Possartstraße. Den Titel Wandel habe die Gruppe gewählt, da Veränderung ein existenzieller Prozess sei, der allerorts sichtbar werde - auch in der Kunst. "Von der Komposition bis zum fertigen Werk durchschreiten Künstlerinnen und Künstler unzählige Etappen, die ähnlich den Lebensprozessen eigenen Gesetzen unterliegen", sagt BoArt-Künstlerin Elke Reis.
Führungen und Workshops
Ob mit dem historischen Linienbus auf "Cool Tour" durchs Viertel oder zu Fuß auf einen Blick hinter die Kulissen des Prinzregententheaters, die Veranstaltungen und Mitmachaktionen der örtlichen Institutionen kosten an diesem Wochenende nichts. In den Räumen der Villa Stuck, zum Beispiel, können sich die Besucher am Sonntag, 7. Mai, tänzerisch frei entfalten. Tänzerin und Aktivistin Soumayya Gad Alla gibt einen Workshop in der Stilrichtung "Waacking".
Musik und Theater
Nicht nur auf den zwei Freiluftbühnen und im Museum, auch an anderen Orten in Bogenhausen gibt es vieles zu entdecken - durchaus abseits des Massengeschmacks. So spielt am Freitag, 5. Mai, das Henoch-Ensemble von 20 Uhr an ein Konzert in der St.-Emmeram-Kirche. Es interpretiert die Stücke des 1890 in München gegründeten Blockflötenensembles "Bogenhauser Künstlerkapelle" neu. "Durch eine ähnliche Besetzung wird der Klang dem der Bogenhausener Künstlerkapelle recht nahe kommen", sagt Christian Seidler vom Verein "Alte Musik in Bogenhausen". Einen Tag später, am Samstag, 6. Mai, bringen Holzbläser ihre Instrumente mit nach Bogenhausen. Die "Claymore Pipes and Drums", eine Formation aus Dudelsackspielern und Trommlern, bespielen von 12:45 Uhr an die große Bühne vor dem Cosima-Bad.
Wer schon immer wissen wollte, wie sich Feuerwehrfrauen in Schweinsgestalt mit der Gendergerechtigkeit vertragen, ist bei der Kabarettistin Christl Sittenauer vermutlich gut aufgehoben. Am Freitag, 5. Mai, präsentiert sie im Gehörlosenzentrum an der Lohengrinstraße 11 ihr Soloprogramm "Frauen sind keine Menschen".
Veranstaltungen für Kinder
Es sind nicht nur Erwachsene, die in Bogenhausen Kultur erleben können, auch für Kinder gibt es viele Programmpunkte. So können sie etwa im Kindertheater in der Bogenhauser Stadtbibliothek "Das tapfere Schneiderlein" bei seinen Abenteuern erleben oder der Lesung des zweisprachigen Kinderbuchs "Khipu der vier Andenkamele" der Autorin Ofelia Huamanchumo de la Cuba lauschen. Am Samstag, 6. Mai, zeigt die freiwillige Feuerwehr in ihrem Gerätehaus in Oberföhring den ganzen Tag lang, wie Brandretter arbeiten.