Kriminalität:Polizei findet Königspython im Gäste-WC

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  • Die Polizei kontrolliert einen 35-Jährigen - und weist ihm viele Vergehen nach.
  • Das Fahrrad, mit dem der Mann vor den Beamten flüchten wollte, war gestohlen. In seiner Wohnung setzte sich die Reihe der Delikte fort.
  • Er muss sich nun wegen Diebstahls, Sozialleistungsbetrugs, eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und eines Drogendelikts verantworten.

Von Martin Bernstein

Mit dem Fahrrad wollte ein 35-Jähriger am Dienstag vor einer Polizeistreife flüchten. Er hatte subjektiv wohl allen Grund, sich der Kontrolle im Nußbaumpark zu entziehen. Freilich machte er sich damit noch verdächtiger. Als die beiden Beamten der Westendwache den Flüchtenden wenig später am Sendlinger Tor stellten, merkten sie rasch, dass der Mann kreuz und quer durchs Strafgesetzbuch Verfehlungen begangen hatte.

Da war zunächst das Fahrrad, mit dem der 35-Jährige davongebraust war. Vor zwei Jahren gestohlen und zur Fahndung ausgeschrieben. Weiter ging's mit dem Wohnsitz des Beschuldigten. Eigentlich eine Routinefrage. Nicht so in diesem Fall. Die Wohnung, die das Sozialamt dem Mann bezahlt, hatte er nämlich untervermietet - er selbst wohnte derweil bei seiner Freundin in Neuried.

Dort setzte sich die Reihe der Delikte fort. Im Gäste-WC der Wohnung wartete auf die Polizisten die nächste Überraschung in Form einer einen Meter langen Würgeschlange. Der Königspython ringelte sich in einem Karton. Obwohl drei Kinder im Alter zwischen zehn Monaten und acht Jahren in der Wohnung leben, hielten weder der Mann noch seine drei Jahre jüngere Freundin es für nötig, die Toilettentür zuzusperren. Die Polizisten ließen die Feuerwehr kommen, die das Reptil in die Auffangstation brachte.

Damit aber noch immer nicht genug. Auch Rauschgift und Drogenutensilien stellten die Beamten in der Wohnung sicher, außerdem mehre Elektrogegenstände und zwei Uhren, deren Herkunft der 35-Jährige nicht erklären konnte. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um Diebesgut handelt.

Der mehrfach Tatverdächtige kam zunächst in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums, danach unter Bewachung ins Krankenhaus. Er muss sich wegen Diebstahls, Sozialleistungsbetrugs, eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und eines Drogendelikts verantworten. Doch die Ermittlungen stehen nach Angaben eines Polizeisprechers erst am Anfang.

© SZ vom 20.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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