Kommunalwahl in Neuried:Durchmarschiert

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Blumen für den Sieger: Für Harald Zipfel, hier mit seiner Frau Birgit, ist der Wahlkampf zu Ende. (Foto: Catherina Hess)

Harald Zipfel holt gleich im ersten Wahlgang knapp 60 Prozent

Von Johannes Korsche, Neuried

Es ist kurz vor 19 Uhr, als erste Tendenzen für das Ergebnis der Bürgermeisterwahl durchsickern, zur Wahlparty in der Aula der Grundschule Neuried. Bis das Ergebnis offiziell verkündet wird, dauert es aber noch fast eine Stunde. Dann steht fest: Amtsinhaber Harald Zipfel (SPD) wird auch in den kommenden sechs Jahren Neurieds Bürgermeister sein. Mit 59,65 Prozent (beziehungsweise 2550 Stimmen) bestätigten die Neurieder ihn im Amt. Die Wahlbeteiligung lag bei 66 Prozent, etwa 40 Prozent der Wähler haben ihre Stimme per Brief abgegeben. Marianne Hellhuber (CSU) holte knapp 35,8 Prozent der Stimmen, Oliver Schulze Nahrup (FDP) kam auf etwa 4,5 Prozent.

Der Wahlausgang selbst war gegen acht Uhr also keine große Überraschung mehr, schnell hatte sich das "vorläufige Endergebnis" unter den Neuriedern herumgesprochen. Während des Wahlkampfs war keine allzu starke Wechselstimmung spürbar gewesen. Oder wie Zipfel gesagt hatte, als die Wahllokale noch offen waren: "Die Neurieder geben normalerweise eine zweite Amtszeit." Er mache sich also Hoffnungen, im ersten Wahlgang bestätigt zu werden. Er sollte recht behalten.

Als schließlich die Zahlen an der Wand der Schulaula zu sehen waren, brandete lang anhaltender Applaus auf, vereinzelt waren "Super, Harald"-Rufe zu hören. Etwa 40 Neurieder waren in die Aula gekommen. Erst nach minutenlangen Applaus kam Zipfel zu Wort. "Ich bin total glücklich", sagte er mit einem roten Blumenstrauß in der Hand, den ihm Mechthild von der Mülbe, SPD-Fraktionssprecherin im alten Gemeinderat, überreicht hatte. Er bedanke sich bei allen Bürgern, vor allem auch für die hohe Wahlbeteiligung.

"Wir haben viel bewegt, das haben die Bürger auch bemerkt", erklärte er sich seinen Wahlsieg. Aber: "Sechs Jahre sind zu kurz, man braucht die zwölf Jahre Amtszeit, um vieles fertig zu machen." Zu hören war auch Erleichterung, vor allem, dass der stressige Wahlkampf nun ein Ende hat. "Wir haben eine Menge dafür gearbeitet", sagte Zipfel.

Marianne Hellhuber war für die CSU angetreten und hatte auf Wechselstimmung gesetzt - vergeblich. "Ich bin schon enttäuscht", sagte sie. Sie habe ein gutes Wahlprogramm gehabt und wisse nun nicht, warum die Wähler sich so deutlich für den Amtsinhaber ausgesprochen haben. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so eindeutig ist." Sehr viel mehr sagte sie dann nicht mehr. Außer: Sie müsse das Ergebnis nun erst verdauen. Deutlich aufgeräumter gibt sich der unterlegene Kandidat der FDP, Oliver Schulze Nahrup. "Ein bisschen mehr" hatte er aber schon erwartet. Aber die "Dominanz" von Zipfel sei "offenbar" zu groß gewesen, sagte er.

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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