Das belgische Königspaar machte auf seiner zweitägigen Deutschlandreise auch in München Station - und besuchte nicht nur Staatsvertreter, sondern auch einen bayerischen Verwandten. Am späten Vormittag trafen König Albert II. (rechts im Bild) und Königin Paola (zweite von links) am Münchner Prinz-Carl-Palais ein. Dort strahlte nicht nur die Sonne, sondern auch Ministerpräsident Horst Seehofer und seiner Frau Karin, die das belgische Königspaar vor dem Palais begrüßten.
Nach dem Empfang zog sich König Albert II. (Mitte) mit dem amtierenden belgischen Ministerpräsidenten Yves Leterne, Ministerpräsident Seehofer und Innenminister Herrmann zu politischen Gesprächen zurück. Dabei ging es auch um die belgische Staatskrise. Alberts Heimatland steht seit 290 Tagen ohne Regierung da - Bayern wird dagegen schon seit 50 Jahren von der gleichen Partei regiert und gilt deshalb als Inbegriff politischer Stabilität in Mitteleuropa. Auch deshalb wollte König Albert II. den bayerischen Ministerpräsidenten treffen.
Im Prinz-Carl-Palais trugen sich Albert II. und Paola anschließend in das Goldene Staatsbuch ein. Ministerpräsident Horst Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann (im Bild links) genossen die gelöste Atmosphäre sichtlich.
Vor dem Palais warteten etwa hundert Schaulustige, die sich einen Blick auf die belgischen Royals erhofften. Ministerpräsident Horst Seehofer stellte mit einem Augenzwinkern fest: "In Belgien und Bayern wurden die Könige immer geliebt - anders als die Regierungen".
Adeliges Familientreffen: Herzog Franz von Bayern (rechts) empfing das belgische Königspaar gegen Mittag in Schloss Nymphenburg. Der bayerische Herzog ist ein Cousin zweiten Grades von Albert II.
Ein letztes Mal winken. Dann zog man sich zum Mittagessen in die königlichen Gemächer von Schloss Nymphenburg zurück.
Am Nachmittag traf sich König Albert II. (im Bild rechts) mit Unternehmensleitern von Siemens. Bei der Begrüßung durch Vorstandsmitglied Peter Solmssen wurde am Wittelsbacher Platz ein Elektroauto vorgeführt.
Königin Paola besuchte indessen beim Damenprogramm am Nachmittag die Alte Pinakothek, die Münchner Residenz und das Cuvilliés-Theater und begab sich damit ganz bewusst auf die Spuren der gemeinsamen belgisch-bayerischen Kultur. Flamen und Wallonen haben München und Bayern künstlerisch geprägt, von Cuvilliés bis Chris Dercon.
Besonders interessiert zeigte sich die Königin an den Bilder der flämischen Meister Rogier van der Weyden und Peter Paul Rubens sowie an Sandro Botticellis Gemälden - Paola ist gebürtige Italienerin.
Hofiert wurden die königlichen Hoheiten aus Belgien auf jeden Fall von der Lokalpresse, die Albert II. und Paola bei ihrem Besuch in München auf Schritt und Tritt verfolgten.