Kinderbuch:Paule auf großer Fahrt

Lesezeit: 2 min

Festhalten! Szene aus dem neuen Kinderbuch "Der Pinguin, der auf die Wiesn ging". (Foto: Verlag Antje Kunstmann GmbH)

Ein neues Kinderbuch schickt einen Pinguin aus Hellabrunn auf die Wiesn.

Von Marco Mach

Die Volksfestsaison ist eröffnet, bis zum Oktoberfest 2023 sind es aber noch ein paar Tage hin. In den Kinderzimmern dreht jetzt schon ein kleiner Pinguin namens Paule begeistert seine Runden auf Achterbahn, Autoscooter und Kettenkarussell.

Grund dafür ist das neue, sechste gemeinsame Kinderbuch von Dirk (Illustrationen) und Barbara Schmidt (Text): "Der Pinguin, der auf die Wiesn ging" (Kunstmann, ab drei Jahre). Nach "Kamfu mir helfen?" über einen lädierten Elefanten mit krummem Rüssel und Sprachfehler oder "Raupe Berta hoch im Baum..." haben sich Mutter und Sohn aus München diesmal ein wildes Abenteuer auf dem berühmtesten Volksfest der Welt ausgedacht.

Schickt Pinguin Paule auf die Wiesn: Autorin Barbara Schmidt. (Foto: Verlag Antje Kunstmann GmbH)

Doch warum schicken die Schmidts gerade einen Pinguin auf die Wiesn und nicht etwa ein Erdmännchen? "Das wäre die Alternative gewesen", sagt Barbara Schmidt, Ex-Lehrerin, und lacht. "Ein Pinguin kann aufrecht gehen und hat genau die richtige Größe für die Geschichte. Er könnte also durchaus zur Wiesn kommen, ist aber zu klein, um die Fahrgeschäfte fahren zu dürfen." Dirk Schmidt ergänzt: "Grafisch gesehen hat der schwarz-weiße Pinguin mit seinem orangenen Schnabel viele Vorteile, er hebt sich in einer Menschenmenge ab."

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Pinguin Paule träumt im Münchner Zoo von der großen Freiheit - und möchte unbedingt mal auf das Oktoberfest. An einem lauen Abend im Spätsommer bricht er aus und macht sich per U-Bahn von Thalkirchen zur Wiesn auf. Doch vor der Geisterbahn folgt prompt die große Enttäuschung: "Nein! Du kannst nicht mit. Du bist zu klein. Und außerdem hast du kein Geld. Wie hast du dir das vorgestellt?" Doch da kommt ihm eine pfiffige Idee...

Heiteres, Mut machendes Vorlesebuch: "Der Pinguin, der auf die Wiesn ging". (Foto: Verlag Antje Kunstmann GmbH)

"Der Pinguin, der auf die Wiesn ging" ist ein heiteres, Mut machendes Vorlesebuch. Liebenswert getextet und gereimt von Barbara Schmidt, passend dazu illustriert von Dirk Schmidt. Seine Figuren sind auf das Wesentliche reduziert. Seine teils detailverliebten Wimmelbilder laden zum Eintauchen ein - etwa ins Wiesn-Menschengetümmel. Mittendrin steht der strahlende Luftballonverkäufer, es gibt viel Bussi-Bussi, und ein Gesicht mit eingedrehten Augen ist schon ganz grün angelaufen. Schmidt, der auch die Axel-Hacke-Kolumnen im SZ-Magazin illustriert, lenkt geschickt den Blick des Betrachters, indem er Szenen farblich verblassen und erstrahlen lässt und damit in den Vorder- und Hintergrund rückt.

Die Wiesn-Fahrgeschäfte malt er dagegen nicht 1:1 nach. "Da ging es mir nur darum, ein Kirmes-Feeling zu erzeugen", sagt er. Dass wir uns jedoch in München befinden, wird durch die zwei Türme der Frauenkirche und einen alten, typischen U-Bahn-Sitz deutlich. Auf dem nimmt der Pinguin auf dem Schoß einer Oma Platz - einer von vielen Hinguckern im Buch.

Bleibt die Frage, wohin der unternehmungslustige Paule aus Hellabrunn beim nächsten Mal ausbüxt? "Zu einer Floßfahrt? In den Biergarten? Ich habe da schon Ideen", schließt Barbara Schmidt eine Fortsetzung nicht aus.

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