Kammeroper:Dunkle Stunde vor Sonnenaufgang

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Sechs Frauen spielen in der Kammeroper "4.48 Psychose" die verschiedenen Aggregatzustände einer Seele, die mit sich selber im Clinch liegt. (Foto: Cordula Treml)

In ihrem fünften und letzten Stück "4.48 Psychose" beschreibt Sarah Kane die frühmorgendliche Stunde der Klarheit während eines depressiven Schubs - in der Reaktorhalle wird es als Kammeroper aufgeführt.

Von Klaus Kalchschmid

Sarah Kanes "4.48 Psychose", geschrieben kurz vor ihrem Suizid mit 28 Jahren in der Psychiatrie und 2001 als Deutsche Erstaufführung an den Kammerspielen zu sehen, lässt sich schon als gesprochenes Schau-Spiel kaum aushalten. Aber in Philip Venables' 2016 uraufgeführter Kammeroper von sechs jungen Frauen gesungen und gesprochen, geflüstert und geschrien, gleichzeitig oder alleine, mit Tönen vom Band oder nur auf der großen Trommel skandiert und der Text als Obertitel in der Reaktorhalle rhythmisiert dazu geblendet, geht das Ganze noch mehr unter die Haut. Denn manchmal schrauben sich die Töne grell gleißend schraffiert ins Ohr oder ein großer Holzstab drischt immer wieder auf den Boden, als sollte jemand damit zermalmt werden.

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