Die zweite Auflage der IAA Mobility in München hat auch dieses Jahr wieder heftige Kritik ausgelöst. Doch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), der die IAA zusammen mit der Messe München veranstaltet, ficht dies nicht an. "Seit Tagen strömen Menschenmassen in die Münchner Innenstadt und sind begeistert", lässt sie mitteilen. Sie sieht in der Messe "ein Mobilitätsfestival mit guter Laune und großer Neugier, die zeigt, wie sehr die Menschen an Lösungen und Innovationen interessiert sind".
Es gebe "eine kleine Gruppe, die mit ihrem Aktivismus versucht, die Veranstaltung zu stören". Ihnen gegenüber stünden mehrere Hunderttausende, "die die Veranstaltung mit Faszination besuchen und besucht haben".
Am Sonntag haben die Macher der Messe Bilanz gezogen. Mehr als 500 000 Menschen kamen ihren Angaben zufolge, allein am Samstag sollen es im Open Space, den Ausstellungsflächen in der Innenstadt, mehr als 100 000 gewesen sein.
Müller bezeichnet die Veranstaltung als großen Erfolg und - ganz anders als die Kritiker das sehen - "wegweisend für die Mobilität der Zukunft". Die Chefs der Messe München, Stefan Rummel und Reinhard Pfeiffer, zeigten sich ebenso zufrieden: Die Messe München, die Landeshauptstadt und der Freistaat hätten als Gastgeber einmal mehr gezeigt, wie man internationale Großereignisse erfolgreich umsetze.
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Insgesamt präsentierten knapp 750 Aussteller aus 38 Ländern über 300 Weltpremieren und Neuheiten. Jeder zweite Aussteller und fast jeder dritte Besucher kam aus dem Ausland - aus 109 Ländern. Dazu kam auch noch prominenter Besuch: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) sowie unter anderem als Sprecherin die Hollywood-Schauspielerin Natalie Portman.
Man befinde sich bereits in Gesprächen mit der Messe München für die IAA Mobility 2025, lässt Müller wissen. Und laut einer Befragung der Gelszus Messe-Marktforschung GmbH haben 92 Prozent der Besucher die IAA Mobility mit "ausgezeichnet bis gut" bewertet. Weitere Zahlen: Rund 8500 Testfahrten mit Autos unternahmen die Besucher, 4000 Fahrten mit Fahrrädern und E-Bikes.
Rathaus-Politiker hoben das im Vergleich zu 2021 luftigere Konzept des Open Space positiv hervor und übten kaum Kritik an der IAA Mobility. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) erklärte, sie hätte sich mehr zukunftsweisende Mobilität auf dem Open Space gewünscht, SPD-Verkehrsexperte Nikolaus Gradl sprach von viel positiver Rückmeldung, CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl meinte, die Menschen hätten mit den Füßen abgestimmt. Sonja Haider (ÖDP) lehnt es dagegen weiterhin ab, öffentliche Plätze als Ausstellungsfläche zu nutzen. Und auch die Vorsitzende des Bezirksausschusses Maxvorstadt, wo der Königsplatz liegt, bleibt dabei: Die Messe gehöre aufs Messegelände, sagt Svenja Jarchow-Pongratz (Grüne).