Haidhausen/Ramersdorf:Barrierefrei in die Röhre

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Unterführungskonzept Balanstraße schafft Raum für die Radler

Von Johannes Korsche, Haidhausen/Ramersdorf

Die Planung für die Erneuerung der Eisenbahnüberführung an der Balanstraße ist einen Schritt weiter. Der Münchner Bauausschuss hat eine entsprechende Vorplanung für die Röhre, die Haidhausen und Ramersdorf verbindet, einstimmig abgesegnet. Demnach soll es künftig keinen Mittelteiler zwischen den beiden Fahrtrichtungen mehr geben, die Röhre soll höher werden, Geh- und Radweg sollen zumindest auf einer Seite barrierefrei sein. Die Bahn kann nun mit der detaillierten Planung beginnen und sich um die endgültigen baurechtlichen Genehmigungen kümmern. Der früheste Termin für den Baubeginn liegt im Frühjahr 2022. Wenn es soweit ist, sind wochenweise auch komplette Straßensperrungen vorgesehen.

Zwischen Orleansstraße und Sankt-Cajetan-Straße verläuft die Balanstraße insgesamt unter drei Bahnbrücken. Die nördliche und südliche sollen nun erneuert werden. Dabei entsteht eine lichte Höhe der Röhre von 4,50 Meter, damit auch Lkw ungehindert durchfahren können. Die Spuren sind künftig mit 3,25 Metern allerdings etwas schmaler als bisher. Breiter wird es dagegen für Radler und Fußgänger, zumindest stadtauswärts. Dort sind drei Meter für den Gehweg und 2,50 Meter für den Radweg vorgesehen. Damit der Ostfriedhof auch weiterhin über den Weg "Am Giesinger Feld" angebunden ist, werden Geh- und Radweg auf der Westseite auf gleicher Höhe wie die Autospuren geführt. Anders auf der östlichen Seite der Balanstraße: Dort ist die Fußgänger- und Radwegrampe im Vergleich zur Autospur abgeflacht und erhöht - mit dem Ergebnis, dass diese Wege barrierefrei sein werden, weil die Rampen nicht so steil sind. Den Radlern bleiben dort noch zwei Meter Breite, den Fußgängern 2,50 Meter.

Wegen der Erneuerung der Brücken müssen ein Abwasserkanal sowie eine Fernwärmeleitung der Stadtwerke verlegt werden. Auch deshalb ist es nicht möglich, den Verkehr während der Bauarbeiten wie gewohnt in beide Richtungen fließen zu lassen. Es wird nur eine Spur in Richtung Norden, also stadteinwärts, eingerichtet. Der Verkehr stadtauswärts samt Buslinien fährt über die Rosenheimer und Sankt-Martin-Straße. Wenn die Durchfahrt komplett gesperrt ist - drei Mal ist das für einen Zeitraum von jeweils zwei bis vier Wochen geplant - müssen Autofahrer auch stadteinwärts auf diesen Weg ausweichen.

Das Baureferat soll nun die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erarbeiten. Die Bahn geht unterdessen in das Planfeststellungsverfahren. Ist dieses Verfahren abgeschlossen, stehen auch die Projektkosten fest. Durch einen Vergleich mit ähnlichen Projekten rechnet die Stadt bislang nur grob mit einem ein- bis zweistelligen Millionenbetrag.

© SZ vom 31.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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