Kunst in der BMW-Zentrale:Richter im Schneewittchensarg

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Gerhard Richters "Blau" aus der Reihe "Rot - Gelb - Blau" von 1973 im Foyer der BMW-Konzernzentrale in München nun hinter Glas. (Foto: Martin Kerschis/© Gerhard Richter und BMW AG)

Vor 50 Jahren hat Gerhard Richter für die Lobby der BMW-Zentrale in München drei großformatige Bilder gemalt. Nun wurden sie restauriert und in Klimakästen gesteckt. Warum das sinnvoll, aber auch ein Verlust ist.

Von Evelyn Vogel

Jetzt hat also auch die drei Richters bei BMW dieses Schicksal ereilt: das Schicksal, dass Kunstwerke im Laufe der Geschichte hinter Glas verbannt werden. Berühmteste Vertreterin dieser Schicksalsgemeinschaft ist die Mona Lisa im Pariser Louvre. Nach zwei Anschlägen in den Fünfzigerjahren - zuerst mit Säure, etwas später warf jemand einen Stein auf sie - wurde das Bildnis von Leonardo da Vinci schließlich mit einer Hülle aus Panzerglas gesichert. Inzwischen sorgen zusätzliche Abstandshalter dafür, dass die etwa 2,8 Millionen Besucherinnen und Besucher, die sich alljährlich an ihr vorbeischieben, eben dies tut: noch mehr Abstand halten.

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