Budget:So viel kostet München die Fußball-EM 2020

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Die Stadt München muss viele Millionen Euro in die EM 2020 investieren. (Foto: Robert Haas)
  • Bei der Fußball-EM 2024 werden verschiedene Spiele in München ausgetragen.
  • Auch schon bei der EM 2020 wird in der Arena in Fröttmaning vier Mal gespielt.
  • Rund 14 Millionen Euro werden diese Partien die Stadt kosten - mindestens.

Von Florian Fuchs, München

Den Zuschlag für die Fußball-Europameisterschaft 2024 hat Deutschland gerade erst bekommen, auch in München werden dann Spiele ausgetragen. Die Stadt München aber ist auch schon vier Jahre vorher Ausrichter der Europameisterschaft 2020, die erstmals in 13 Städten verschiedener Länder gleichzeitig ausgetragen wird: Vier Partien finden dann in der Arena in Fröttmaning statt, drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale, zwei davon mit deutscher Beteiligung, falls sich die Nationalmannschaft für das Turnier qualifiziert.

Am Mittwoch hat der Sportausschuss des Stadtrats über die Kosten beraten, die der Stadt dadurch entstehen: Sie schätzt, dass insgesamt 14,1 Millionen Euro nötig sein werden, um allen Anforderungen unter anderem des europäischen Fußballverbands Uefa gerecht zu werden. Gerade die Kosten für die Sicherheit könnten sich aber noch stark verändern: Die allgemeine Sicherheitslage im Jahr 2020 sei schlicht noch nicht abzusehen.

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Die Verhandlungen mit der Uefa laufen schon seit geraumer Zeit. Der Stadtrat hat als Ziel ausgegeben, möglichst sparsam zu planen, was zum Beispiel bei den Rahmenbedingungen schon einmal teilweise gelungen ist: Die Uefa hätte neben einer Fanzone mit Public Viewing im Olympiapark gerne noch eine kleinere Fanzone in der Innenstadt am Königsplatz gesehen, was die Stadt nun erfolgreich abgelehnt hat. Auch beim Nahverkehr hat die Stadt herausgehandelt, dass die Stadiontickets nicht wie von der Uefa vorgesehen bis zum Folgetag und im Umkreis von 100 Kilometern um München herum zur kostenlosen Beförderung berechtigen - sondern nur im MVV-Bereich und bis sechs Uhr morgens am Folgetag.

Allein die unter dem Punkt Mobilität zusammengefassten Kosten belaufen sich dennoch auf 1,8 Millionen Euro, die für die Bereitstellung der Infrastruktur etwa der Fanzonen und allgemein im Olympiapark auf 2,6 Millionen. Mit 5,4 Millionen Euro am teuersten ist das Sicherheitskonzept, die Branddirektion allein rechnet mit 4,3 Millionen. Durch Posten für Marketing und Kommunikation, Tourismus und Pressearbeit, Bereitstellung von Werbeflächen für Uefa-Partner und diverse andere Punkte summieren sich die Ausgaben auf die nun veranschlagten 14,1 Millionen Euro.

Bei der ersten Kostenaufstellung im März 2016 war die Stadt aufgrund einer groben Schätzung davon ausgegangen, dass das Turnier die Stadt mehr als 13 Millionen kostet. Die Linken hatten schon damals gegen das Konzept gestimmt, sie waren auch nun die einzigen im Sportausschuss, die das Konzept ablehnen.

© SZ vom 11.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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