Fußball-Bundesliga:Polizei verhindert Fanmarsch auf der Ludwigstraße

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Löwenfans - hier im Stadion bei der Partie am Sonntag - wollten vom Odeonsplatz zur Münchner Freiheit marschieren. (Foto: imago/Philippe Ruiz)
  • Hooligans des TSV 1860 München und des FC Bayern haben die Münchner Polizei am Wochenende beschäftigt.
  • Etwa 350 Anhänger des TSV 1860 wurden beim Versuch, von der Münchner Freiheit in Richtung Ludwigstraße zu marschieren, von der Polizei gestoppt.
  • Weil zu viele Fans des VfL Bochum und des FC Bayern auf der Arnulfstraße unterwegs waren, musste die Polizei die Straße sperren.

Von Martin Bernstein

Für die Zweitliga-Kicker des TSV 1860 wird es eng, der Abstieg droht. Und für die erfolgsverwöhnten Bayern wird es fad - nur ein Titel heuer. In dieser Situation schlugen Hooligans beider Clubs am Sonntag über die Stränge. Gästefans aus Bochum mischten kräftig mit. "Wie könnte ich der Polizei noch mehr Arbeit machen?" sei wohl das Ziel der Fußball-Rowdies gewesen, mutmaßte ein Polizeisprecher.

Der Ärger mit den Fans begann für die Polizei bereits am Samstag kurz vor Mitternacht. Da gingen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums mehrere Mitteilungen ein, dass eine größere Gruppe von teilweise Vermummten in der Schwabinger Feilitzschstraße unterwegs sei. Beim Eintreffen der ersten Polizeistreifen flüchtete die Gruppe.

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71 mutmaßliche Hooligans wurden von der Polizei im Untergeschoss des U-Bahnhofs Münchner Freiheit entdeckt. Dort lagen mehrere Beißschienen, die bei Prügeleien als Zahnschutz dienen, sowie rote Aufkleber mit der Aufschrift "Ultras" herum. Den Ultras des FC Bayern wurde ein Platzverweis ausgesprochen.

Am Sonntagvormittag unterband die Polizei einen von Löwenfans geplanten Fanmarsch vom Odeonsplatz zur Münchner Freiheit. Etwa 350 Anhänger des TSV 1860 wurden beim Versuch, in Richtung Ludwigstraße zu marschieren, von der Polizei gestoppt. Die Gruppe rannte laut Polizei dann aber in Richtung Hofgarten. Am Prinz-Carl-Palais wurde sie erneut gestellt. Die Polizisten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Drei Hooligans wurden wegen eines Flaschenwurfs, wegen Beleidigung und wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte festgenommen.

Die Anhänger des VfL Bochum waren inzwischen mit einem Sonderzug am Hauptbahnhof eingetroffen. Mit den verbündeten Fans des FC Bayern trafen sich die Gäste aus dem Ruhrpott an einem Lokal in der Arnulfstraße. So viele Fans waren dort unterwegs, dass die Polizei die Arnulfstraße für den Verkehr sperren musste.

Als ein Bochumer Fan ein nicht genehmigtes Megafon in die Fröttmaninger Arena schmuggeln wollte, kam es zu Schubsereien zwischen Fans und Ordnungsdienst. Erneut mussten Beamte zwei Personen wegen Körperverletzung und Beleidigung festnehmen. Ein zu großes Banner der Gästefans musste ebenfalls vorm Stadion bleiben.

Daraufhin verließen laut Polizei die Bochumer Ultras mit ihren Bayern-Spezln die Arena. Während des Spiels wurde einem TSV-Anhänger der Fanschal geklaut. Ein Bochumer wurde festgenommen, weil er sich mit Quarzsandhandschuhen offenbar auf handgreifliche Leibesübungen eingestellt hatte.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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