Lisa Eckhart:"Sie sitzen noch hier und lachen. Denken Sie mal drüber nach"

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Ungeschönt zeigt Lisa Eckhart dem Publikum eine Gesellschaft, in der eben noch gerne über die Schwächeren gelacht wird. (Foto: Lukas Barth)

Freilich, die österreichische Kabarettistin Lisa Eckhart ist immer wieder kaum erträglich. Bei einem Auftritt bei München zeigt sie jedoch auch: wie hässlich die Gesellschaft ist. Eine Kritik.

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Ein wenig erinnert Lisa Eckhart in den ersten Minuten auf der Bühne an eine Telegramgruppe oder den Familienchat mit den unangenehmen Verwandten: Cancel-Culture, alte weiße Männer, Islam, Rassismus, Corona - quasi im 15-Sekunden-Takt schießt sie erst einmal das komplette Repertoire der Themen ins Publikum, für die ihre Kritiker ihre Auftritte am liebsten unterbinden würden und ihre Fans sie feiern. "Dabei haben uns die Rechten immer gewarnt: Das Abendland wird untergehen. Kein Ostern, kein Weihnachten, alle verschleiert... Eh voilà." Kunstpause, Blick ins Publikum. "Aber nicht, weil die Moslems kein Schweinefleisch essen, sondern der Chinese alles."

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