Gesellschaft:Wenn Menschen einsam sterben

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Manchmal bemerken Anwohner erst, wenn die Bestatter tätig werden, dass ein Nachbar gestorben ist. (Foto: Florian Peljak)

Vor Kurzem hat die Polizei in Olching nach Hinweisen der Nachbarn die Leiche einer alleinstehenden Frau in ihrer Wohnung gefunden. Wie kommt es, dass niemand einen solchen Tod bemerkt?

Von Erich C. Setzwein, Olching

Eine Wohnung in einem Mehrparteienhaus, es riecht seltsam, auf Klingeln hin öffnet niemand. Die Bewohnerin oder der Bewohner sind schon länger nicht mehr gesehen worden, ob sich Angehörige kümmern, weiß niemand. Keiner genießt das Vertrauen, einen Schlüssel für die Räume zu haben. So ähnlich war es kürzlich in Olching, wo die Polizei nach einer Wohnungsöffnung die sterblichen Überreste einer Mieterin fand. So ist es aber auch in anderen Städten und Gemeinden dieses Landkreises, und oft müssen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst von einem Leichenfund ausgehen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurde allein die Freiwillige Feuerwehr Fürstenfeldbruck zu 19 Wohnungsöffnungen gerufen. Nicht immer finden die Einsatzkräfte dann leblose Menschen vor. Doch jedes Mal, wenn ein Fall wie der in Olching bekannt wird, taucht die Frage auf, wie es sein kann, dass Menschen einen einsamen Tod sterben müssen.

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