Landtagswahl in Fürstenfeldbruck-West:Ringen um den Weg zum Klimaschutz

Lesezeit: 2 Min.

Diskussion im Bürgerhaus (von links) Andreas Deiner, Florian Lichtenstern, Gabriele Triebel und Amir Sahuric. (Foto: Jana Islinger)

Landtagskandidaten gehen auf Einladung des Nord-Süd-Forums in Geltendorf der Frage nach, welche Wirkungen Gesetze für die Umwelt haben sollten.

Von Erich C. Setzwein, Geltendorf

Es ist die Frage, die in der Politik hin- und hergeschoben wird und auf die sie noch keine schlüssige Antwort zu haben scheint: "Wann geht es denn nun los mit dem Klimaschutz?" Dass etwas - und vor allem schnell - getan werden müsste, darüber sind sich auch an diesem Abend im Bürgerhaus Geltendorf die Landtagskandidaten auf dem Podium, die Veranstalter und die etwa 25 Zuhörerinnen und Zuhörer einig. Doch die Wege zur Umsetzung von Klimazielen sind sehr unterschiedlich.

Das Nord-Süd-Forum aus den Landkreisen Landsberg und Fürstenfeldbruck hatte zusammen mit dem Bund Naturschutz die Landtagsabgeordnete der Grünen, Gabriele Triebel, sowie deren Mitbewerber Amir Sahuric (SPD), Florian Lichtenstern (Freie Wähler) und Andreas Deiner (FDP) eingeladen. CSU-Landtagsabgeordneter Alex Dorow habe die Einladung wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht annehmen können, wie Moderator Karl Busl eingangs bekannt gab. So gab es in der Runde niemanden, der die Position der mit den Freien Wählern regierenden CSU vertrat und erklären konnte, warum sich Bayern zwar als führend im Klimaschutz gibt, aber das Ziel der Klimaneutralität beim derzeitigen Ausbautempo der erneuerbaren Energien vielleicht nicht erreicht wird.

Die Maßnahmen sind gleichwohl im bayerischen Klimaschutzgesetz formuliert, doch "das Gesetz ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde", sagt die Grüne Gabriele Triebel. "Das Gesetz können sie wegwerfen, das muss neu gemacht werden", fügt Amir Sahuric seine Kritik hinzu. Dass Gesetze und Verordnungen notwendig sind, um Klimaziele zu erreichen, zieht Andreas Deiner in Zweifel. Der Liberale denkt da mehr an Appelle an die Bevölkerung. "Jeder muss es erst verstehen und dann umsetzen." So einfach wie er, der verspricht, nach der Landtagswahl seinen WhatsApp-Account zu löschen, damit durch den Datenverkehr kein CO₂ verbraucht wird, sieht es Moderator Busl nicht und dringt darauf, dass Deiner konkretere Maßnahmen nennt. Im Verlauf der Diskussion ringt sich Deiner dann doch dazu durch und verlangt "Rahmengesetze zu ändern".

Zu weit geht dem FW-Kandidaten Florian Lichtenstern der Ausbau der Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen, da verbrauchten Windräder weniger Platz. Die aber dürften nicht nahe an die Bebauung heranrücken, weil sonst die Akzeptanz in der Bevölkerung schwinde, sagt Lichtenstern. Bürgerbeteiligung ist ihm sehr wichtig, wenn es um Anlagen zur Energieerzeugung geht. Die Menschen müssten beteiligt werden. Das sieht auch Gabriele Triebel so. Die Bürger sollten von der Energieerzeugung vor ihrer Haustür profitieren. Dass Klimaschutz Geld kosten werde, das solle man nicht verschweigen, ist die Meinung von Amir Sahuric, aber durch Subventionen für die Industrie und Förderprogramme für die Bürger würde der Umstieg auf die Erneuerbaren attraktiver: "Firmen werden die Maßnahmen umsetzen, wenn es sich für sie rechnet." Die Förderung von privaten Anlagen will auch Lichtenstern vorantreiben, aber er sieht noch eine weitere Möglichkeit: "Wir müssen die Genehmigungen für die Geothermie beschleunigen."

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