Schon 50 Einsätze:Grundwasser flutet Keller in Olching

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Man muss sich nur zu helfen wissen: Einsatzkräfte der Feuerwehr Olching pumpen eingedrungenes Grundwasser in ein Schwimmbecken. (Foto: Feuerwehr Olching)

Die Feuerwehr hilft beim Auspumpen. In manchen Fällen muss das Wasser aber bleiben, damit die Standfestigkeit des Gebäudes nicht beeinträchtigt wird.

Von Erich C. Setzwein, Olching

Anhaltender Niederschlag sowie das Schmelzwasser der vergangenen Tage haben in Olching den Grundwasserpegel stark ansteigen lassen. So wurden einige Keller seit Mittwochabend überflutet. Statt das Wasser selbst abzupumpen, rät Kreisbrandrat Christoph Gasteiger dazu, das Wasser im Keller zu belassen. Durch die Pumpen werde möglicherweise nur weiter Wasser angesaugt oder sogar die Statik gefährdet.

In Olching ist das Grundwasser nach Angaben des Niedrigwasserinformationsdienstes des Landesamtes für Umwelt seit dem vergangenen Wochenende um 32 Zentimeter angestiegen. Am Donnerstagmorgen wurde ein Pegel von 2,25 Meter Tiefe gemessen. Es reicht in vielen Fällen schon aus, dass Wasser in Keller oder Tiefgaragen eindringen kann. Zum Vergleich: Vor vier Wochen wurde ein Pegel in drei Meter Tiefe registriert. Auch in Eichenau und Gröbenzell, in denen der Grundwasserspiegel ohnehin höher liegt, seien Keller betroffen gewesen, berichtet Kreisbrandrat Christoph Gasteiger.

Das Grundwasser in Gröbenzell ist nun schon bei einer Tiefe von 83 Zentimetern angekommen, in Eichenau bei 1,13 Metern. Eichenaus Feuerwehrkommandant Maximilian Grain berichtet von sporadischen Einsätzen, das Grundwasser sei in manchen Kellern aber nur zentimeterweise eingedrungen. Grain machte dafür die in Eichenau geltenden Bauvorschriften verantwortlich, wonach Neubauten mit einer sogenannten weißen Wanne vor dem Eindringen von Wasser geschützt werden müssten. Vom Starzelbach gehe derzeit keine Hochwassergefahr aus, so Grain, den Höchststand habe man Sonntagabend gemessen.

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Anders sieht es in Olching aus. Betroffen ist das Wohngebiet Schwaigfeld. "Ein neuer Schwerpunkt", wie Olchings Feuerwehrkommandant Josef Gigl es nennt. In der Nähe ist der Olchinger See randvoll, was sich auf den Grundwasserspiegel auswirkt. Im Süden der Stadt versucht die Feuerwehr die Hochwassergefahr durch den Starzelbach zu bannen. Der Starzelbach, der im vergangenen Jahr auch in Olching am Austrocknen war, mündet bei Esting in die Amper. Auch wenn dort die Meldestufe 1 erreicht werden sollte, bereitet das Gigl keine Sorgen. Eher schon das steigende Grundwasser. Unter den etwa 50 Einsätzen seiner Feuerwehr seit dem vergangenen Wochenende erinnert er sich an einen besonders. Dabei wurde ein leeres Schwimmbad quasi als Auffangbecken für das ausgepumpte Wasser benutzt.

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