Kriminalität in Fürstenfeldbruck:Verschwörungstheoretiker in Psychiatrie geschickt

Die Polizei warnt vor Trickbetrug am Telefon. (Foto: Leonhard Simon)

Der 57-Jährige soll über Telegram Tausende Abonnenten seines Kanals öffentlich zu Gewalttaten aufgerufen zu haben - unter anderem zum Erschießen von Polizisten.

Wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung hat die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck einen 57 Jahre alten Mann festgenommen, der als Verschwörungstheoretiker gilt. Wie die Polizei am Montag mitteilte, ist der Mann aus dem Landkreis bereits am vergangenen Freitag vorläufig festgenommen und anschließend in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden.

"Zu Ausschreitungen kam es nicht", stellt die Polizei in ihrem Bericht fest. Denn damit hätte sie rechnen müssen, weil zwei Mal jeweils etwa 50 Sympathisanten des Mannes gegen die von der Generalstaatsanwaltschaft erlassenen Maßnahmen protestiert hatten. Dem 57- Jährigen wird vorgeworfen, über Telegram Tausende Abonnenten seines Kanals öffentlich zu Gewalttaten aufgerufen zu haben. So habe er behauptet, Polizeibeamte dürften "standrechtlich" erschossen werden. Außerdem soll er massive Beleidigungen geäußert haben.

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In dem Ermittlungsverfahren arbeiten der Generalstaatsanwalt in München und die Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck eng zusammen. Der 57-Jährige hätte sich am vergangenen Freitag bei der Kripo melden sollen, wäre vernommen und psychologisch begutachtet worden. Diesen Termin aber ließ der Mann verstreichen, woraufhin die Polizei den Tatverdächtigen vorläufig festnahm.

Nach der Vernehmung und der psychologischen Begutachtung wurde, wie es in einer Mitteilung heißt, von der Generalstaatsanwaltschaft München ein Unterbringungsbefehl beantragt. Eine Ermittlungsrichterin kam dem Antrag am Samstag nach, so dass der Mann in einer psychiatrische Klinik untergebracht werden konnte. Als dies im Netz bekannt wurde, kam es zu Solidaritätsaufrufen im Internet.

© SZ vom 16.11.2021 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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