In Sachen Ausbau der S 4 sehen die Landtagskandidaten der Freien Wähler den Freistaat in der Pflicht. Der viergleisige Ausbau müsse in den nächsten Koalitionsvertrag zwischen CSU und FW aufgenommen werden, forderte der Landtagsabgeordnete Hans Friedl aus Alling, der im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost antritt. Der Kandidat aus dem Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West, Florian Lichtenstern, verlangte, dass die bayerische Staatsregierung das Projekt bezahlt. "Man kann nicht immer auf die Bundesebene warten", sagte Lichtenstern bei den Biergartengesprächen, zu denen die Bürgerinitiative "S 4-Ausbau jetzt" die Bewerber aller Parteien eingeladen hat.
Friedl bezweifelt, dass die Mittel aus dem Deutschlandtakt allein für den Ausbau reichen werden. Allein im Freistaat existierten etwa 180 Bahnprojekte, die umgesetzt werden sollen. Am Milliardenprojekt des zweiten Tunnels in München will der FW-Politiker gleichwohl festhalten, weil es schon zu weit vorangeschritten sei. Er betonte jedoch, dass er ursprünglich einem Nord- und einem Südring den Vorzug gegeben hätte. Aber jetzt könne man nicht mehr von vorne anfangen, alleine Verhandlungen mit Grundeigentümern würden ewig dauern.
Friedl für Außenbahnsteige
Friedl rühmte sich außerdem, seinen Kollegen Benjamin Miskowitsch (CSU) davon überzeugt zu haben, dass ein dreigleisiger Ausbau bis Eichenau, den die CSU lange verteidigt hatte, keine Lösung seien. Lichtenstern möchte gerne bis Geltendorf ausbauen.
Der Landtagsabgeordnete aus Alling favorisiert Außenbahnsteige als Lösung für die Barrierefreiheit, so wie es Behinderten- und Seniorenbeirat in Puchheim fordern. Er verweist auf Japan, wo er bei einer Parlamentarierreise selbst gesehen habe, dass es funktioniert, wenn Schnellzüge auf den inneren Gleisen fahren. Friedl will sich außerdem für Verbesserungen beim Fugger-Express zwischen Augsburg und München einsetzen, was den Pendlern im Nordwesten des Landkreises zugute käme, und möchte obendrein stillgelegte Strecken in Bayern reaktivieren.