Fürstenfeldbruck/Dachau:Katrin Staffler beerbt Hasselfeldt

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Katrin Staffler (CSU) erringt im Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau das Direktmandat. Beate Walter-Rosenheimer (Grüne) ist wieder Abgeordnete.

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Grünen-Kandidatin Beate Walter Rosenheimer (Mitte) und die Gewinnerin des Direktmandats, Katrin Staffler (CSU, rechts), treffen im Landratsamt Fürstenfeldbruck auf CSU-Bezirksrätin Gabriele Off-Nesselhauf. (Foto: Günther Reger)

Katrin Staffler (CSU) und Beate Walter-Rosenheimer (Grüne) werden den Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau in der kommenden Legislaturperiode vertreten. Staffler errang erstmals das Direktmandat und folgt Gerda Hasselfeldt nach, die nach 30 Jahren als Abgeordnete den Bundestag verlässt. Walter-Rosenheimer startet von einem guten Listenplatz eine zweite Wahlperiode. Für den Bewerber der SPD, Michael Schrodi, reicht es abermals nicht für ein Abgeordnetenmandat über die SPD-Landesliste. Die Wahlbeteiligung im Landkreis Fürstenfeldbruck lag im Schnitt bei mehr als 80 Prozent.

Versteinerte Mienen

Die Schrecksekunde dauerte länger an, nachdem um 18.01 Uhr die Besucher im Landratsamt Fürstenfeldbruck die Prognose für die Bundestagswahl auf dem Fernsehgerät im Foyer der Kreisbehörde erschienen war. Politiker aus Kreis und dem Landtag saßen mit versteinerten Mienen da. Dieses Ergebnis der rechten AfD hatten sie so nicht erwartet. Und das für die eigene Partei auch nicht. Die Union gerade so über 30 Prozent, das ließ Landrat und CSU-Kreisvorsitzender Thomas Karmasin kurz versteinern, andere CSU-Mitglieder schüttelten nur die Köpfe. Der AfD-Kandidat Florian Jäger punktete vor allem in den ländlichen Gemeinden. Jetzt hofft er auf ein Ausgleichsmandat.

Bereit für Jamaika

Für den SPD-Landtagsabgeordneten Herbert Kränzlein aus Eichenau stand schon fest, dass seine Partei in die Opposition gehen muss, bevor es in Berlin ausgesprochen wurde. Die wiedergewählte Grünen-Abgeordnete Beate Walter-Rosenheimer stellt sich angesichts dieser Ankündigung auf Verhandlungen für die Jamaika-Koalition ein. Sie meinte, es werde bestimmt schwer werden. Dennoch macht die Politikerin aus Germering einen zuversichtlichen Eindruck: "Es wird eine ganz andere Art, wenn wir mitregieren." Der FDP-Kandidat für das Direktmandat, Andreas Schwarzer, sprach sich klar für eine Koalition aus CDU/CSU, FDP und Grünen aus und meinte, es gebe nicht so wenig Berührungspunkte.

Germering in neuem Wahlkreis

Katrin Staffler (CSU) war über ihren Erfolg sehr erfreut, gleichzeitig sei sie aber betrübt über das Ergebnis der AfD. So reagierte auch der Denklinger Bürgermeister Michael Kießling, der als CSU-Kandidat im Wahlkreis Starnberg/Landsberg angetreten war, zu dem zum ersten Mal auch die Große Kreisstadt Germering gehört. Er sagte: "Das Ergebnis müssen wir nicht schönreden." Aus diesem Wahlkreis kommt auch der bayerische Spitzenkandidat der AfD, Martin Hebner, der nun in den Bundestag einziehen wird.

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