Gesundheit:Corona-Infektionen auf niedrigem Niveau

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Freie Betten in einem Flur der Kreisklinik: Zumindest was Corona-Patienten betrifft, ist es im Fürstenfeldbrucker Krankenhaus ruhig geworden. (Foto: Jana Islinger)

Nach längerer Zeit ohne Covid-Patienten gibt es in der Kreisklinik Fürstenfeldbruck wieder zwei Erkrankungsfälle. Schwere Verläufe oder Tote sind aber nicht zu verzeichnen.

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Nachdem es über längere Zeit überhaupt keinen Patienten mit Covid-Erkrankung in der Kreisklinik gegeben hat, liegen dort momentan zwei Menschen, die sich mit dem Virus angesteckt haben. Ein dritter Patient ist nach Auskunft von Klinik-Geschäftsleiter Alfons Groitl vor wenigen Tagen entlassen worden. Corona ist also weiterhin da, allerdings sind die Ansteckungszahlen sehr niedrig. Das bestätigt auch Cornelia David, die als Stellvertreterin von Lorenz Weigl gerade die Gesundheitsbehörde im Landratsamt leitet. Alle paar Tage erhalte das Gesundheitsamt die Nachricht über die positive Testung von einem oder zwei Landkreisbewohnern, sagt sie. Corona bewege sich auf einem "ganz niedrigen Niveau".

An einer Covid-Erkrankung gestorben ist seit Mai niemand mehr. Schwere Krankheitsverläufe hat die Klinik nicht zu verzeichnen. Die beiden Covid-Patienten seien nicht wegen einer Lungenentzündung aufgenommen worden, sondern wegen Flüssigkeitsmangel in Folge des Fiebers und der hohen Außentemperaturen, teilte Oberarzt Hermann Schubert, Pandemie- und Hygienebeauftragter des Fürstenfeldbrucker Klinikums, mit.

Die Aussagen von Groitl und David decken sich mit den Aussagen des Robert-Koch-Instituts (RKI) für das ganze Land. Im aktuellen Wochenbericht ( https://influenza.rki.de/Wochenberichte.aspx) heißt es, die Inzidenzwerte für Covid-19 seien weiterhin sehr niedrig. Zwischen 14. und 20. August sind deutschlandweit 3999 positive Tests gemeldet worden. Auch Hinweise zu einer sich ändernden Schwere der Krankheitsverläufe kann das RKI nicht erkennen.

Steigende Fallzahlen

Dass die Anzahl der Corona-Infektionen auf so niedrigem Stand bleibt, ist aber wenig wahrscheinlich. Das zeigen auch die Zahlen des RKI. Seit etwa sechs Wochen verzeichnet das Institut steigende Fallzahlen von Covid-Erkrankungen. Eine neue Variante, Rückkehrer aus dem Urlaub, der Schulbeginn, die Wiesn und der Anfang der kühleren Jahreszeit könnten im September zu einer größeren Verbreitung des Virus beitragen.

Die Ständige Impfkommission rät deshalb zu Auffrischungsimpfungen im Herbst. Hermann Schubert, der auch stellvertretender Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands ist, weist auf diese Empfehlung hin. Vor allem Menschen über 60 Jahre und solche, die ein Risiko für einen schweren Verlauf haben, sowie chronisch Kranke sollten ihren Corona-Schutz auffrischen lassen, rät die Kommission.

Um die Ausbreitung einzudämmen, rät das Robert-Koch-Institut Personen, die Symptome einer Atemwegsinfektion verspüren, mindestens drei bis fünf Tage oder bis zu einer deutlichen Besserung zu Hause zu bleiben.

Tests in der Klinik

Corona wird bleiben. Die Kreisklinik hat sich darauf längst eingestellt. Zwar werde nicht mehr jeder Patient auf eine Ansteckung untersucht, wie das während der Pandemie der Fall gewesen ist, Tests gibt es im Krankenhaus aber weiterhin, und zwar für Personen, die einen Corona-Fall in der Familie oder im direkten Umfeld haben, deren Immunsystem geschwächt ist, oder die mit erhöhter Temperatur und Symptomen eingeliefert werden, wie sie in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung auftreten.

Auch die Reaktion der Ärzte und Klinikmitarbeiter auf einen Corona-Fall bleiben bestehen, wie sie während der Pandemie eingeübt worden sind. Betroffene Patienten werden von den anderen separiert und kommen auf eine bestimmte Station. Das medizinische Personal schützt sich mit FFP-2-Maske, Handschuhen und Schutzkittel. Klinikleiter Groitl spricht von "geübten Prozeduren".

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