Freibad-Saison:Latte Macchiato im Mamma Mia

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Der Förderverein sucht fürs Freibad Mammendorf einen Namen

Petra Fröschl

Als erste Einrichtung im Landkreis startet das Mammendorfer Freibad am Samstag, 30. April, in die Saison. War das Fortbestehen der 25 Jahre alten Anlage ob der hohen Betriebs- und Instandhaltungskosten 2010 noch mehr als ungewiss, so blickt man heuer wieder optimistisch in die Zukunft. Zu verdanken ist das primär dem Förderverein, der seit seiner Gründung im Dezember auf 320 Mitglieder angewachsen ist. Gemeinsam mit Sponsoren hat er bereits einen Spielturm, eine Badeinsel und einen Steg für den See finanziert.

Vorsitzender Gottfried Grimm bezeichnete den Förderverein am Montag bei einem Ortstermin als "Kind", das seine Eltern, den Landkreis, finanziell unterstützen wolle. Dieses habe sich in den letzten vier Monaten zu einem "Musterknaben" entwickelt. Laut Grimm, in dessen Amtszeit als Landrat (1972 bis 1990) das Bad errichtet wurde und der deshalb einen besonderen Bezug dazu hat, konnten bisher 12000 Euro gesammelt werden, von denen der neue Spielturm mit Rutsche und Klettersteg für den Kleinkinderbereich sowie eine Insel und ein Steg für den Naturbereich angeschafft wurden.

Am See wurde außerdem Kies aufgeschüttet, sodass dort eine Badebucht entstanden ist. Hauptsponsoren sind die Brucker Sparkasse, die VR-Bank und die Firma Selmayr. Mitglieder der örtlichen Tauchschule Preussenfisch befreiten den See von Wasserpflanzen, sodass ein Kopfsprung von der Badeinsel problemlos möglich ist. Dass sich mittlerweile 320 Bürger im Förderverein und viele Firmen mit Finanzspritzen für das Bad engagieren, stimme hoffnungsvoll und mutig, sagte Grimm. Er vermisse aber das Engagement anderer Kommunen des westlichen Landkreises, für die das Bad ebenfalls eine Bereicherung sei.

Als nächstes Projekt will der Förderverein die 173 Meter lange Rutsche, in Grimms Augen das "Wahrzeichen" des Bades, generalsanieren lassen. 36500 Euro soll das kosten. Zudem hofft Grimm, dass das Bad endlich einen Namen bekommt: Im Vorstand einigte man sich auf "Mamma mia" oder "Mamba", Grimm selbst brachte noch den Namen "Mambada" ins Spiel.

Das letzte Wort hat jedoch der Kreistag - und der wird sich, wie Landrat Thomas Karmasin prophezeite, mit der Namensfindung nicht leicht tun. "Den Prozess gab es schon vor ein paar Jahren, doch es tauchten viele Probleme auf", sagte Karmasin. Er zeigte sich jedoch erfreut, dass der Förderverein so schnelle Erfolge erziele, und versprach, seinen Teil dazu beizutragen. Damit das Bad wieder populärer wird, möchte Grimm in nächster Zeit viel Werbung machen. Außerdem wird momentan ein Logo erarbeitet. "Wir wollen zu einem politischen Gewicht im Landkreis werden", sagte er.

In der kommenden Saison gibt es im Mammendorfer Bad noch weitere Neuerungen: Der Kiosk "Seeblick" hat einen neuen Pächter. Künftig wird sich Florian Schwartzer aus Allach mit seiner Familie um das leibliche Wohl der Badegäste kümmern. Um den Kiosk auch für Mütter mit Kindern attraktiver zu machen, hat er auf der Sonnenterrasse Palmen und Liegestühle aufgestellt, zudem wird eine Kinderecke eingerichtet. Schwartzer hat auch eine italienische Kaffeemaschine angeschafft: Statt Filterkaffee soll es künftig Latte Macchiato, Cappuccino und Espresso geben.

Für den Besuch des Mammendorfer Bades müssen die Gäste künftig allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. Statt vier zahlen Erwachsene künftig fünf Euro Eintritt, für Kinder sind es 2,50 Euro. Betriebsleiter Siegmar Spörl verweist jedoch darauf, dass die Preise seit 2004 konstant geblieben sind.

Während das Mammendorfer Freibad diesmal das letzte Osterferienwochenende noch mitnimmt, öffnen die drei anderen Freibäder zum Teil erst Mitte Mai. In der Brucker Amper-Oase soll die Saison am Samstag, 7. Mai, beginnen. Dienstags und donnerstags öffnet das Bad bereits um 7 Uhr, an den anderen Tagen um 9 und montags um 11 Uhr. Abends steht es bis 20 Uhr offen. Erwachsene zahlen 4,80 Euro, Jugendliche (bis 15 Jahre) 2,90 Euro Eintritt. Die Abendkarte für 3 Euro gibt es ab 17 Uhr. Im Germeringer Freibad findet am 14. Mai das Eisheiligenschwimmen statt, am 15. Mai ist dann offizieller erster Badetag bei freiem Eintritt. Montag und Donnerstag hat das Freibad von 8 bis 20 Uhr, ansonsten von 9 Uhr an geöffnet. Die Preise wurden heuer um jeweils 50 Cent angehoben: Erwachsene zahlen künftig 4, Kinder und Jugendliche 3 Euro. Im Hallenbad kann noch bis Juli geschwommen werden. Am günstigsten ist das Schwimmen in Maisach, wo Erwachsene 3,50 und Kinder und Jugendliche 2,50 Euro bezahlen. Die Saison geht von 14. Mai bis 31. August. Das Bad hat regulär von 10 bis 20 oder 21 Uhr geöffnet, dienstags und donnerstags ist von 6 bis 8 Uhr außerdem Frühbadetag. Montags öffnet das Bad erst um 12 Uhr, sonntags schon um 9 Uhr. In allen Bädern hoffen die Betreiber auf besseres Wetter als im Vorjahr. Wegen des verregneten Sommers kamen 2010 deutlich weniger Besucher als üblich.

© SZ vom 20.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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