Vorstandswahl:Liberale Doppelspitze

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Neue Doppelspitze: Carolin Steiner und Martin Koch führen die Kreis-FDP. (Foto: FDP-Kreisverband)

Carolin Steiner und Martin Koch führen den FDP-Kreisverband jetzt gemeinsam. Der Vorstand wird erweitert, um anstehende Wahlen besser organisieren zu können.

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Erst die Bürgermeisterwahl in Eichenau gewinnen, dann einen ordentlichen Landtagswahlkampf bestreiten und möglichst einen Abgeordneten aus dem Landkreis bekommen. Diese kurz- und mittelfristigen Ziele hat sich der Kreisverband der FDP gesteckt. Um bei allem erfolgreich zu sein, hat sich der Verband personell neu aufgestellt und zum ersten Mal bei der Besetzung des Vorstands eine Doppelspitze gewählt. Carolin Steiner aus Eichenau, vor zwei Jahren zur Stellvertreterin von Martin Koch aus Puchheim gewählt, führt nun mit dem wiedergewählten Kreisvorsitzenden den 149 Mitglieder starken Verband. Ihnen zur Seite stehen nach der Mitgliederversammlung am Montagabend in Eichenau drei Stellvertreter. Enrico Artus aus Jesenwang soll sich um die Programmatik kümmern, Christian Heldwein aus Jesenwang um die Öffentlichkeitsarbeit und der bisherige Vorsitzende der Jungen Liberalen, Benjamin Moos, um Organisatorisches. Hendrik Grallert aus Gröbenzell, ehemaliger Kreisvorsitzender, übernimmt das Amt des Schatzmeisters.

Nach sechs Jahren möchte die FDP ihren einzigen Bürgermeister im Landkreis behalten. Dazu wolle der Kreisverband Peter Münster und seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit mit allen Kräften unterstützen, sagte Martin Koch. Münster hat bei der Wahl am 26. Juni mit Peter Zeiler von der CSU und Markus Hausberger von den Grünen zwei Gegenkandidaten, aber Koch gab sich reichlich zuversichtlich, dass Münster erfolgreich sein werde.

Landtag als Ziel

Einen Erfolg würde es auch bedeuten, wenn es dem Kreisverband gelänge, bei der Landtagswahl im kommenden Jahr einen Kandidaten aus dem Landkreis zu platzieren. Antrieb dazu bekamen die 24 Mitglieder, die zur Versammlung in die Friesenhalle gekommen waren, von Anna Ahlfeld, Vorsitzende des Kreisverbandes München-West: "Wir müssen schneller und besser werden", sagte sie in ihrem Grußwort. Das zu beherzigen, das bekräftigten sowohl Koch als auch Carolin Steiner.

Dass die beiden nun den Kreisverband gemeinsam führen dürfen, haben sie einer Entscheidung des Landesparteitags der FDP im April zu verdanken, auf allen Parteiebenen Doppelspitzen zu ermöglichen. Steiner ist 39 Jahre alt und FDP-Ortsvorsitzende in Eichenau. Sie gehört nun einem Vorstand an, der nach den Worten des 52 Jahre alten Co-Vorsitzenden Martin Koch nach dem Vorbild der Jungen Liberalen "professionalisiert" wurde. Die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, den Apparat etwas auszubauen, gehört für Koch dazu, um nicht nur politische Themen, sondern auch Köpfe zur Geltung zu bringen. Kochs "persönliches Ziel" ist es überdies, die derzeitige Zahl der Mitglieder in der zweijährigen Amtszeit des Vorstands von 149 auf 225 zu bringen, wie er in der Versammlung sagte.

Inhaltlich will sich der Kreisverband mit den akuten Themen Energie, Soziales und Klima befassen. Dazu holten sich die Mitglieder für einen Impulsvortrag den Generalsekretär der bayerischen FDP und Bundestagsabgeordneten Lukas Köhler nach Eichenau. Vor dem Hintergrund einer wieder anlaufenden Diskussion um den Bau von Windrädern zur Stromgewinnung auch im Landkreis Fürstenfeldbruck führt Köhler aus, dass es im Schnitt sieben Jahre dauere, bis eine Windkraftanlage genehmigt werde. Damit sei ein Ausbauziel bis 203o nicht zu schaffen, die Genehmigungsverfahren müssten schneller werden. Zur "Blaupause" für beschleunigte Verfahren solle nun das Gesetz zum Ausbau der schwimmenden Flüssiggasterminals werden, sagte Köhler. Bei aller Schnelligkeit müssten aber rechtsstaatliche Prinzipien eingehalten werden.

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