Vereine:Schwerstarbeit über den Fasching hinaus

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Das Männerballett "TheBoyz" tritt bei der von den Olchinger Tanzfreunden organisierten Veranstaltung in Mammendorf auf. (Foto: Jana Islinger)

Beim großen Männerballett-Treffen in Mammendorf geben die Tänzer kurz nach Ende der närrischen Zeit noch einmal alles und wollen neue Gruppen zum Mitmachen motivieren.

Von Manfred Amann, Mammendorf

Es ist jedes Jahr wieder ein besonderes Erlebnis, wenn nach einer mehrtägigen Verschnaufpause vom Fasching Männergarden in der Fastenzeit noch ein letztes Mal das Tanzprogramm der vergangenen Saison aufführen. Dies behaupten nicht nur begeisterte Zuschauer, sondern auch die Tänzer selbst. Auf dem 17. Männerballett-Treffen der Olchinger Tanzfreunde (OTF), zehn Tage nach dem Faschingsende, sieht ein Gardemann dies "ganz philosophisch" so: "Ohne zeitlichen Druck und ohne eine gebuchte Pflicht erfüllen zu müssen, noch einmal alles abzuspulen, was in vielen Trainingsstunden, manchmal unter qualvollen Muskelstrapazen, einstudiert wurde, und das einen wochenlang forderte und auch trieb, ist wie eine Erlösung und gleichzeitig eine tiefe innere Befriedigung." OTF-Chef Adalbert Heim, lange Zeit selbst "Männergardler", kann dies nachfühlen. "Das ist einer der Gründe, warum wir das Treffen nach dem Fasching organisieren, aber wir wollen damit auch Männer anderer Vereine motivieren, sich tänzerisch auf der Bühne zu präsentieren."

"Vorbilder" dafür gab es beim Männerballett-Treffen genug, und die Stimmung steigerte sich von Beginn an von Höhepunkt zu Höhepunkt bis zum Finale ins Unermessliche. Immer wieder wurden Zugaben gefordert - bis zu fünf -, so dass die Männer bei ihren teils akrobatischen Vorführungen noch ärger ins Schwitzen kamen, wie bei den Faschingsauftritten. Auch wenn sie, wie die "The Boyz" von den Faschingsfreunden Fürstenfeldbruck, ihre -zumindest in der Mehrzahl - athletischen Oberkörper frei machten. Begeisterungsrufe, Pfiffe, Applaus und Trampelserien gab es dafür.

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Immer wieder bebte im Mammendorfer Bürgersaal die Bühne, und der Boden schwang mit, wenn die Ballettgruppen von Fun Unlimited (Germering), die Brucker Gaudibuam, (seit ihrem Rauschmiss bei der Heimatgilde Die Brucker), die Männergruppen vom Faschingsclub Laim, vom Frohsinn 2000 Peißenberg und The Boyz Po wackelnd, Hüften schwingend, Räder und Salti schlagend über die Bretter wirbelten und kraftraubende Hebefiguren zeigten.

"Die Bühne, der Saal mit bester Veranstaltungstechnik und nicht zuletzt die Zuvorkommenheit der Wirtsleute bieten optimale Voraussetzungen für das Männerballett-Treffen, so was haben wir in Olching leider nicht", erklärte Petra Schüler zur Wahl des Veranstaltungsortes. "Wir freuen uns jedes Jahr auf den Abend, weil die ausgeklügelten Choreografien, die rhythmischen Lieder und die Ideen dahinter sowie die oft raffinierten Kostüme für unsere weiteren Planungen nützlich sein können", verriet die Trainerin des OTF-Männerballetts, die mit Abteilungsleiter Carsten Fahrer witzig und schwungvoll durch den Abend führte.

Finale: Sieben Männergarten und die OTF-Kids begeistern im Mammendorfer Bürgerhaus. (Foto: Olchinger Tanzfreunde/oh)

Auf die Frage, ob die Auftritte unter dem Aspekt Wettbewerb zu sehen seien, winkten Schüler und Heim ab. "Natürlich geben die Teams auch auf dem Treffen ihr Bestes, aber nur weil es ihnen Spaß macht. Wir wollen doch keine Konkurrenz aufkommen lassen, sondern mit anderen ausgelassen feiern", erklärte Trainerin Schüler. Das Treffen sei für die Tänzer, für die Organisatoren und für die vielen Angehörigen unter den rund 400 Zuschauern eine Art Abschlussfest nach einer stressigen Zeit, während des Faschings sei nämlich Feiern kaum möglich.

Nicht alle bekommen eine Truppe zusammen

"Leider treten heuer nur sieben Gruppen auf, im Vorjahr waren es zwölf", bedauerte Petra Schüler. Absagen wegen kurzfristiger Erkrankung seien der Grund dafür, und bedauerlicherweise sei es manchen Faschingsvereinen diesmal nicht gelungen, ein Männerballett zu formieren. Zur Freude der Trainerin gibt es beim OTF ausreichend Männer, die bereit sind, ihre Ideen umzusetzen. Heuer waren es 15, die als Puppenspieler großes Lob "für Tanz Kostüme und Masken" erfuhren. Begonnen hatte der Abend mit den rund 40 OTF-Kids, die noch einmal als Quallen, Clownfische oder Rochen "Unter dem Meer" tauchten. Danach war das Fahnenregiment der Narhalla München, einmarschiert, die laut Trainerin Schüler seit Jahren das Treffen bereichern. Sie hatten die Stimmung angeheizt und so einen unvergesslichen Abend eingeleitet.

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