Elektromobilität:Essen auf Fahrrädern

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Autofahrten eingespart: Disponentin Annabel Friedrich (von links), Ludwig Sterner, Michael Weileder, Vize-Vorsitzender Manfred Boß, Josef Tuft, Andreas Fortmann und Manfred Krittner. (Foto: Günther Reger)

Die Nachbarschaftshilfe Eichenau nimmt an einem bundesweiten Forschungsprojekt mit Lasten-E-Bikes teil

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Sie sind schon lange nicht mehr die klapprigen Packesel der Alternativen, mit ihrem modernen Aufbau helfen sie Handwerkern, mindestens genauso gut ausgerüstet beim Kunden zu sein, wie mit einem Auto, aber ohne einen Parkplatz zu benötigen, und seit Neuestem gibt es ein Exemplar eines dreirädrigen Lastenfahrrads auch in Eichenau. Beim Sozialdienst ist ein Transportfahrrad mit Elektromotor im Einsatz, das aus einem Forschungsprojekt kommt. Das Bundesumweltministerium möchte in einem zweijährigen Versuch "Ich entlaste Städte" testen lassen, wie Lastenräder genutzt werden. Beauftragt mit der wissenschaftlichen Umsetzung ist das Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

"Wir ergänzen mit dem Lastenfahrrad unseren Fuhrpark für drei Monate", erklärt Manfred Boß vom Sozialdienst Nachbarschaftshilfe. Täglich müssen Besorgungen gemacht werden, und um die Mittagszeit werden die in der Küche der Nachbarschaftshilfe zubereiteten Speisen ausgeliefert. Das übernehmen normalerweise die Fahrer mit Pkw, nun ist auch das Fahrrad mit E-Antrieb in Eichenau im Einsatz. Boß ist Zweiter Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe und hat sich mit dem Sozialdienst im Herbst vergangenen Jahres um eine Teilnahme an dem Projekt beworben. Die Zusage kam, ebenso das Cargo-Rad, das auf die Bedürfnisse des Sozialdienstes ausgelegt ist. Insgesamt stehen laut Boß 150 verschiedene Räder zur Verfügung, so dass für alle möglichen Nutzungen ein passendes Exemplar ausprobiert werden kann. Laut Nutzungsvereinbarung müssen die Mieter 30 Euro pro Monat für die Versicherung bezahlen. Außerdem, so Boß, sei ein Online-Fragebogen auszufüllen. Alle Fahrten mit dem Rad würden von einem satellitengestützten System aufgezeichnet. Seien die drei Monate rum, gehe das Rad an einen weiteren Tester. Boß ist zuversichtlich, ein solches Fahrrad für den Sozialdienst beschaffen zu können.

Das Projekt mit dem Liefer-Pedelec läuft seit Juli 2017 und dauert zwei Jahre. Derzeit sind 152 Lastenräder unterschiedlicher Bauarbeit im Einsatz. Eine Karte auf www.lastenradtest.de weist 727 Teilnehmer aus, in München und in der Region sind 66 aufgeführt. Das einzige Testrad im Landkreis fährt nun die Nachbarschaftshilfe Eichenau. "Damit können wir den Einsatz eines PKW vermeiden, sparen Kosten und reduzieren die Verkehrs- und Umweltbelastung in Eichenau. Außerdem macht Radfahren Spaß und ist ein Fitnessprogramm für die Fahrer unseres Mobilen Begleitdienstes", sagt Vizevorsitzender Manfred Boß.

© SZ vom 09.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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