Ampertaler des Monats:Drüsiges Springkraut verdrängt heimische Arten

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Das Drüsige oder Indische Springkraut (Impatiens fladulifera) macht sich auch im Ampertal breit und verdrängt heimische Pflanzen. (Foto: Katharina Platzdasch/oh)

Der invasive Neophyt wurde als Bienenweide und Gartenpflanze in Europa eingeführt und breitet sich immer weiter aus.

Jeden Monat stellt die Gebietsbetreuerin für das Ampertal, Katharina Platzdasch, ein Tier oder eine Pflanze vor, die dort zuhause ist. Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht wie sonst um einen echten Ureinwohner, sondern um einen Neuzugang. Das Drüsige Springkraut (Impatiens fladulifera) wurde eingeschleppt und breitet sich stark aus.

Den rosa bis purpurroten Neophyten kann man derzeit im Ampertal finden. Die einjährige Pflanze ist nicht heimisch, sondern ein invasiver Neophyt - sie verdrängt heimische Arten. Auch dadurch, dass sie ihre Samen besonders weit verbreiten kein. Aus ihren Kapseln werden die ausgereiften schwarzen Samen bei Berührung etwa durch Tiere oder Regentropfen mehrere Meter weit geschleudert.

Indisches Springkraut, Rotes Springkraut, Bauernorchidee, Himalaya-Balsamine oder eben das Drüsiges Springkraut - die Pflanze hat viele Namen. Sie kann bis zu zwei Metern hoch werden und blüht von Juni bis Oktober im Natura 2000-Gebiet Ampertal. Dort kommt sie vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Standorten wie Gewässerrändern, Überflutungsbereichen, Feuchtwiesen und Waldrändern vor.

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Sie wurde als Gartenpflanze beziehungsweise Bienenweide nach Europa gebracht und breitete sich als Gartenflüchtling aus. Dabei verdrängt sie heimische Arten, da sie große zusammenhängende Bestände bilden. Problematisch ist auch, dass das Drüsige Springkraut nur wenige Wurzeln bildet. Dadurch leidet die Festigkeit von Böschungen, sie werden anfälliger für Erosion.

Die Pflanze hat einen bis zu fünf Zentimeter dicken Stängel. Charakteristisch ist der abwärts gerichtete Blütensporn. Außerdem breitet sich das Springkraut durch abgerissene Pflanzenteile vor allem entlang von Gewässern aus. Die Pflanze wird vom Wasser mitgerissen, bis sie irgendwo wieder an Land gespült wird. Der Stängelknoten treibt bei Berührung mit dem Boden neue Wurzeln aus und verankert sich so an seinem neuen Standort. Um die Verbreitung des Neophyten einzugrenzen müssen die Bestände des Springkrauts vor der Blüte beziehungsweise vor der Samenbildung gemäht werden. Als hilfreich hat sich erwiesen, dann heimische Arten wie das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) zu säen.

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