Der Freisinger Wissenschaftler Wolfgang Haber ist mit dem Reinhold-Tüxen-Preis ausgezeichnet worden. Die Stadt Rinteln hat die Auszeichnung zum Andenken an ihren Ehrenbürger, den 1980 verstorbenen Vegetationsexperten Reinhold Tüxen, gestiftet. Damit geehrt werden Persönlichkeiten, die "Hervorragendes in Forschung und Anwendung auf dem Gebiet der Pflanzensoziologie geleistet haben".
Wolfgang Haber, inzwischen 98 Jahre alt, prägte die wissenschaftliche und umweltpolitische Entwicklung des Naturschutzes in Deutschland und darüber hinaus entscheidend mit, wie es in der Würdigung heißt. Er sei an der Begründung der Biotopkartierung und der Errichtung der ersten deutschen Nationalparks federführend beteiligt gewesen. Mit seiner Lehr- und Forschungstätigkeit seit den Sechzigerjahren und seiner Beharrlichkeit habe er "Pionierarbeit im Bereich der ökologischen Grundlagen des Naturschutzes, der Landes- und Landschaftspflege sowie der Landschaftsplanung" geleistet.
Haber leitete den Lehrstuhl für Landschaftsökologie in Weihenstephan
Haber studierte Botanik, Zoologie, Chemie und Geografie an den Universitäten Münster, München, Basel, Stuttgart und Hohenheim. Von 1957 bis 1962 war er wissenschaftlicher Assistent in Hohenheim bei Heinrich Walter. Danach war er vier Jahre lang Kustos und stellvertretender Direktor des Landesmuseums für Naturkunde in Münster. 1966 folgte er einem Ruf an die TU München und leitete bis zu seiner Emeritierung 1993 in Weihenstephan den Lehrstuhl für Landschaftsökologie.
Rintelns Bürgermeisterin Andrea Lange sagte bei der Preisverleihung laut dem Portal Rinteln aktuell, Haber habe maßgeblich dazu beigetragen, "die Ökologie aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft zu befreien und sie in die Anwendung zu bringen". Wolfgang Haber trug sich auch in das Goldene Buch der Stadt ein.