"Wir planen Weihnachten ökumenisch", kündigte Pfarrerin Dorothee Löser während einer gemeinsamen Pressekonferenz der katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden in Freising an. Die Idee entsprang aus der guten Zusammenarbeit der Pfarrer, Pfarrerinnen und Pastoralreferenten über das ganze Jahr hinweg und insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie. Es sei dann fast ein Selbstläufer gewesen, dieses Mal zu Weihnachten etwas Besonderes zu machen, sagte Löser.
Der Plan ist, an Heiligabend an drei öffentlichen Plätzen in Freising sowie am Kirchplatz in Langenbach (15.30 Uhr) "ökumenische Weihnachten" zu feiern. Zu den auserwählten Orten in Freising zählt natürlich der Marienplatz. Dort können sich die Gläubigen stündlich um 15, 16 und 17 Uhr versammeln. In Neustift findet vor der Kirche St. Peter und Paul zusätzlich ein Hirtenspiel statt. Die Anfangszeiten hier sind 16 und 17 Uhr. In Lerchenfeld im Innenhof von St. Lantpert beginnt der erste Gottesdienst um 15 Uhr. Weitere Angebote gibt es um 15.45, 16.30 und 17.15 Uhr. Weihnachten 2020 steht in den Freisinger Pfarrgemeinden unter dem Motto "Große Freude - gemäß der Worte des Engels, der zu den Hirten sprach: Ich verkünde euch eine große Freude: Heute ist Euch der Retter geboren!"
Viele Menschen haben das Bedürfnis, Weihnachten auch kirchlich zu feiern
Allen Beteiligten war klar, dass Weihnachten, das Familienfest schlechthin, in diesem Jahr nicht wie gewohnt gefeiert werden kann. Doch bei vielen Menschen besteht das Bedürfnis, dies auch kirchlich zu tun. All denen, sagte Löser, sollten dazu Möglichkeiten eröffnet werden. "Damit sichtbar wird: Jetzt ist Weihnachten." Der Gedanke, die Gottesdienste an verschiedenen Orten zu halten, hat in Coronazeiten seinen Ursprung in einem Hygienekonzept. "Die Leute sollen sich verteilen", erklärte Löser. Es solle keine großen Ansammlungen geben. Und wenn doch, dann könne man die Gottesdienstbesucher auf einen anderen Platz verweisen. Diese ökumenischen Gottesdienste finden alle ohne Anmeldung statt.
Das Programm steht ein wenig unter Vorbehalt, je nachdem welche Entscheidungen Bund und Länder noch zu religiösen Großveranstaltungen fassen. Von Heiligabend an wird eine ökumenische Online-Andacht aus Freising im Internet abrufbar sein. Die Links dazu sind unter www.pv-korbinian-freising und www.freising-evangelisch.de zu finden. Dekan Christian Weigl kündigte an, es würden noch Flyer mit dem Programm verteilt. Diese würden auch in den Kirchen ausgelegt und seien im Internet abrufbar.
Das Programm steht unter Vorbehalt, politische Entscheidungen zu religiösen Großveranstaltungen stehen noch aus
Den Planern der ökumenischen Gottesdienste bedeutet es viel, besonders in diesem Jahr die Botschaft der Freude, die Weihnachten kennzeichnet, zu den Menschen zu bringen. Das sei wichtig, sagte Pastoralreferent Andreas Fußeder aus Neustift. Selbst zu Pandemiezeiten dürfe man nicht alles schwarz sehen. Weigl ergänzte, dass die Leute an Weihnachten "gefühliger" als sonst seien.
Die Christi-Himmelfahrtskirche, die Kirche St. Georg, St. Jakob in Vötting, die Pallottinerkirche, St. Lantpert und das Epiphaniaszentrum in Lerchenfeld sowie St. Peter und Paul und das Paul-Gerhardt-Haus haben an Heiligabend geöffnet. In den Kirchen der Stadt finden von 17 Uhr an Christmetten statt. Dazu müssen sich die Gläubigen anmelden. Es sei denn, sie finden im Freien statt. Weihnachtsandachten gibt es in der Christi-Himmelfahrtskirche von 16.30 bis 18.30 Uhr jede Viertelstunde. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Diakon Walter Schwind verwies darauf, dass alle Kirchen weihnachtlich geschmückt seien.
Sowohl evangelische als auch katholische Pfarrgemeinden begleiten durch den Advent. Jeden Sonntag wird eine Adventsandacht aus der Himmelfahrtskirche online übertragen. Stellvertretender Stadtpfarrer Patrick Körbs verwies auf ein Angebot der katholischen Jugend, das unter instagram.com/stories/stadtkirche-freising zu sehen ist. Pfarrer Thomas Prusseit verwies auf einen ökumenischen Krippenweg in Lerchenfeld.