Wenn es nach der CSU geht, wird in der Stadt Freising künftig das Abwasser einer sehr genauen Überprüfung unterzogen. Um künftig Tendenzen der Corona-Pandemie früh erkennen zu können, soll die Werkleitung der Stadtentwässerung feststellen "ob ein Abwassermonitoring zur frühzeitigen Ermittlung von Sars-Covid-2 Viren Hotspots im Einzugsgebiet der Freisinger Kläranlage technisch machbar und sinnvoll ist und mit wirtschaftlich vertretbaren Aufwendungen durchgeführt werden kann". Mit einem entsprechenden Antrag hat sich die CSU-Stadtratsfraktion jetzt an Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher gewendet.
Trotz der derzeit sinkenden Inzidenzwerte beherrsche Sars-Cov-2 seit März 2020 den Alltag, heißt es in einer von CSU-Fraktionssprecher Rudolf Schwaiger unterzeichneten Mitteilung dazu. Das führe nicht nur zu einem stark belasteten Gesundheitswesen, sondern auch zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen sowohl in der in der Privatwirtschaft, wie auch der öffentlichen Hand - beispielsweise durch weniger Steuereinnahmen. Es gebe jedoch Möglichkeiten, künftige neue Wellen durch das Virus, seine Varianten oder andere, noch unbekannte Pandemien rechtzeitig zu erkennen und ihnen eventuell sogar vorzubeugen, so Schwaiger weiter.
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Virenmaterial kann laut Studien schon vor ersten Humantests im Wasser entdeckt werden
Als Hintergrund werden wissenschaftliche Studien angeführt, "die belegen, dass eine Detektion von Virusmaterial des Sars-Cov-2 im Abwasser schon einige Zeit vor den ersten positiven Humantests möglich ist". Damit könnten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie frühzeitig in die Wege geleitet werden.
Die EU habe daher am 17. März 2021 eine Empfehlung an ihre Mitgliedsstaaten herausgegeben, bis zum 1. Oktober 2021 eine Strategie zum Monitoring von Abwasser zu entwickeln und nach Brüssel zu melden. In einigen EU-Ländern würden derartige Monitorings bereits umgesetzt. Auch in den deutschen Bundesländern Hessen und Niedersachsen werde das Abwassermonitoring auf Sars-Cov-2 erfolgreich angewendet, der Landkreis Ebersberg führe angeblich bereits eine zwölfwöchige Testreihe durch, wie Schwaiger aufzählt.
Neben der Prüfung, ob ein derartiges Monitoring in Freising möglich ist, sollten insbesondere die in der EU-Empfehlung in Aussicht gestellten Fördermittel berücksichtigt werden. Das Ergebnis der Untersuchung sollte den Stadträten nach Möglichkeit schon in der nächsten Werkausschusssitzung der Stadtentwässerung vorgestellt werden, so lautet der Wunsch der CSU-Fraktion.