Straßenbau:Klappernde Kanaldeckel verschwinden

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Recht ramponiert ist die Thalhauser Straße zwischen dem Staudengarten und dem Vogelherd in Freising. Das Staatliche Bauamt plant, den Straßenbelag zu sanieren. Wann, das steht bisher nicht genau fest. (Foto: Johannes Simon)

Das Staatliche Bauamt saniert gleich nach Ostern die Staatsstraße 2053 in Neufahrn. Zusammen mit dem Landkreis Freising gibt die Behörde einen Überblick über die geplanten Straßensanierungen in diesem Jahr.

Von Peter Becker, Freising

Mit Grauen werden sich Menschen aus dem Zollinger Ortsteil Palzing an das Jahr 2020 zurückerinnern. Damals drohte das Dorf im Verkehrschaos zu ersticken. Die Bundesstraße 301 war wegen des Baus der Nordostumfahrung gesperrt, die Kreisstraße FS 8 zwischen Freising und Kirchdorf wegen einer Brückensanierung. Und alle Umleitungen führten durch Palzing. "So ein Chaos muss vermieden werden", sagte Andreas Kämper vom Tiefbauamt des Landkreises Freising. Darum haben die Mitarbeitenden seines Ressorts und die des Staatlichen Bauamts die Köpfe zusammengesteckt, um die Baustellen auf den Straßen des Landkreises im Jahr 2024 zu koordinieren.

Das Ergebnis ihrer Absprachen stellten Kämper und Christian Mattmann, Bereichsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt, während eines Pressegesprächs vor. Unvorhergesehenes könne immer mal passieren, sagte Mattmann mit Verweis auf die dringenden Sanierungsarbeiten an der Isarbrücke zwischen Freising und Marzling Ende des vergangenen Jahres. Und zu dem Chaos in Palzing sei es damals aufgrund einer unglücklichen Terminverschiebung gekommen.

Gut 1,9 Millionen Euro will das Staatliche Bauamt in Freising in diesem Jahr in den Straßenunterhalt investieren. Los geht es gleich nach Ostern in Neufahrn. In zwei Bauabschnitten werden auf der Staatsstraße 2053 in der Zeit vom 8. April bis zum 13. Mai Schächte und Fahrbahnbelag saniert. Die Umleitung führt über die Staatsstraße 2341 und den Kurt-Kittel-Ring. Das Staatliche Bauamt veranschlagt die Kosten auf 600 000 Euro. Was den Lärmschutz anbelangt, ist das Geld gut investiert. Der Fahrbahnbelag wird leiser und die neuen Kanaldeckel klappern nicht mehr so laut, wenn ein Lastwagen darüber fährt.

Weiter geht's Anfang Juni mit einer Baustelle auf der Staatsstraße 2085 bei Mauern. Auf dem Abschnitt zwischen Pfettrach und Beselmühle soll der Fahrbahnbelag erneuert werden. Mit dem Streckenabschnitt hat es eine besondere Bewandtnis. Laut Mattmann handelt es sich dabei, zumindest für den Landkreis, um ein Pilotprojekt. Zum ersten Mal soll dort auf einer Strecke im Freisinger Straßennetz Temperatur abgesenkter Asphalt verbaut werden. Mattmann erklärte, neue Grenzwerte für Aerosole würden von 2025 an festgesetzt, was den an einer Baustelle Beschäftigten zugutekomme. Je niedriger die Temperatur des Asphalts sei, desto weniger Aerosole würden freigesetzt. Obendrein spart die neue Herstellungsmethode Treibhausgase ein. Das Staatliche Bauamt veranschlagt die Kosten auf eine halbe Million Euro. Die Staatsstraße wird vom 3. bis zum 21. Juni gesperrt. Die Umleitung erfolgt über FS 28 und FS 32.

Für die Sommerferien hat das Staatliche Bauamt den Einbau einer Linksabbiegespur auf der B 301 ins Gewerbegebiet Harland vorgesehen. Bauherrin ist die Verwaltungsgemeinschaft Zolling. Die Bundesstraße wird während der eigentlichen Bauarbeiten halbseitig, während des Einbaus der Deckschicht ganz gesperrt. Die Umleitung führt über die Kreisstraßen FS 16, FS 27 und die Staatsstraße 2054. Die Kosten betragen etwa 250 000 Euro.

Andreas Kämper (vorne), Sachgebietsleiter Tiefbau am Landratsamt, und Baudirektor Christian Mattmann vom Staatlichen Bauamt, stellen die Straßenbauprojekte für das Jahr 2024 im Landkreis Freising vor. (Foto: Johannes Simon)

Nicht genau terminiert ist bislang die Erneuerung der Fahrbahndecke auf der Staatsstraße 2084 zwischen dem "Vogelherd" und der Straße "Am Staudengarten" in Freising. Die Umleitung erfolgt über die Westtangente und die Staatsstraße 2350. Voraussichtlich gibt es einen zweiten Bauabschnitt über den Kreisverkehr Weihenstephan hinaus in Richtung Thalhausen. Die Umleitung führt dann über Kranzberg, Giesenbach und Sünzhausen. Die Kosten betragen etwa 500 000 Euro.

Der Landkreis beabsichtigt, gut 2,6 Millionen Euro für den Erhalt seiner Kreisstraßen auszugeben. Überwiegend handelt es sich dabei um die Erneuerung von Deckschichten. Vom 17. bis zum 28. Juni wird auf knapp zwei Kilometer Länge zwischen Eching und Günzenhausen auf der Kreisstraße FS 5 die Asphaltdecke nebst Bankett, Leitpfosten und Markierung erneuert. Die Kosten betragen etwa 330 000 Euro. Nur drei Tage lang wird die Amperbrücke auf der FS 9 bei Palzing im September zur Baustelle. Die Kosten für den Deckenbau betragen etwa 40 000 Euro.

Ende August bis Anfang September ist die FS 10 zwischen Thann und Gerlhausen auf einer Strecke von 1300 Meter gesperrt. Die Kosten für die Bauarbeiten sind mit 150 000 Euro angesetzt. Bis Ende April soll endlich die FS 12 als Ortsdurchfahrt von Goldach fertiggestellt sein. Die FS 16 wird im September auf einer Strecke von gut 2,5 Kilometer zwischen Unterhaindlfing bis zur FS 27 bei Alsdorf saniert. Dies kostet den Landkreis 180 000 Euro.

Die Brücke über den Haslreuther Graben in Hörgertshausen ist marode. Sie muss erneuert werden. Das kostet den Landkreis Freising etwa 450 000 Euro. (Foto: Johannes Simon)

450000 Euro investiert der Landkreis in den Bau einer neuen Brücke über den Haslreuther Graben in Hörgertshausen. Die FS 25 wird deshalb von August bis Ende September gesperrt. 400 000 Euro sind für die Sanierung der FS 33 zwischen Giesenbach und der Autobahnbrücke bei Weng vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen in den letzten beiden Septemberwochen stattfinden. Schon im Juli beginnen diese auf einer Strecke von 2,2 Kilometer auf der FS 34 zwischen Sünzhausen und Gremertshausen. Die Kosten dafür betragen 300 000 Euro.

Ende Herbst ist die FS 38 zwischen dem Auer Ortsteil Haslach und Tegernbach an der Reihe. Die Sanierung der etwa zwei Kilometer langen Strecke beträgt rund 350 000 Euro. Seit März saniert der Landkreis Pfaffenhofen die FS 39 zwischen Rudertshausen bei Au und der Landkreisgrenze. 450 000 Euro sind für den Deckenbau der FS 34 auf dem gut 2,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen der FS 18 und Gründl vorgesehen.

Ob dies alles so umgesetzt wird wie geplant, hängt von den Finanzen des Landkreises ab. Im Sommer trifft sich der Kreisausschuss des Kreistags zu einer Klausurtagung, in der wohl einige liebgewonnene Projekte erst mal auf Eis gelegt werden. So wie zum Beispiel der Radschnellweg von Freising nach Garching. Angesichts der knappen Kasse des Landkreises ist dieser derzeit wohl kaum realisierbar.

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